EU-Exporte kräftig gestiegen – USA wollen Autoimporte als Sicherheitsbedrohung einstufen

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Autoindustrie.Foto: Toshifumi Kitamura/AFP/Getty Images
Epoch Times15. Februar 2019

Der Überschuss der EU im Warenhandel mit den USA ist im vergangenen Jahr nochmals deutlich gestiegen. Wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte, lag der Wert der europäischen Exporte 139,7 Milliarden Euro über der Summe der Importe aus den Vereinigten Staaten. Der Handelsbilanzüberschuss fiel damit um 20,1 Milliarden Euro höher aus als im Jahr 2017.

US-Präsident Donald Trump kritisiert regelmäßig die hohen Exportüberschüsse der Europäer, denen er unfaire Handelspraktiken vorwirft. Im vergangenen Jahr hat seine Regierung deshalb Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus Europa verhängt.

US-Ministerium will Autoimporte aus Europa als Sicherheitsbedrohung einstufen

Trump droht inzwischen auch mit Aufschlägen auf europäische Autos, die vor allem deutsche Hersteller treffen würden. In einem für die nächsten Tage erwarteten Bericht des US-Handelsministeriums würden diese Einfuhren in ihrem derzeitigen Umfang als eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten eingestuft, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag von einem Insider aus der europäischen Autobranche. Der Bericht könnte als Grundlage für die Verhängung von Strafzöllen auf Autos dienen.

Trump hatte im vergangenen Mai beim Handelsministerium eine Prüfung in Auftrag gegeben, ob die europäischen Autoeinfuhren den nationalen Sicherheitsinteressen der USA schaden. Am Sonntag läuft eine 270-Tage-Frist ab, die das Ministerium für die Vorlage seiner Einschätzung hat. Danach beginnt eine weitere Frist von 90 Tagen, innerhalb derer der Präsident über mögliche Konsequenzen aus dem Bericht entscheiden muss.

Die USA und die EU verhandeln seit Monaten über ein mögliches Abkommen zur Neujustierung ihrer Handelsbeziehungen. Der EU-Botschafter in den USA, David O’Sullivan, hatte sich noch am Mittwoch „überzeugt“ gezeigt, dass die USA während dieser Handelsgespräche keine Strafzölle auf Autos verhängen.

EU-Defizit bei Handel mit China

Trotz des angespannten Verhältnisses erreichten die Warenexporte der 28 EU-Staaten im vergangenen Jahr laut Eurostat 406,4 Milliarden Euro. Dies war ein Anstieg um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zwar erhöhten sich auch die Importe aus den USA auf insgesamt 266,7 Milliarden Euro, mit 3,9 Prozent fiel das Plus aber deutlich geringer aus, weshalb der EU-Handelsüberschuss weiter nach oben kletterte.

Im Handel mit China wuchst dagegen das Defizit der Europäer weiter. Das Minus belief sich Eurostat zufolge auf 184 Milliarden Euro. Dies waren nochmals 6,3 Milliarden Euro mehr als 2017. Die EU-Ausfuhren hatten dabei einen Wert von 209,9 Milliarden Euro (plus 6,2 Prozent), die chinesischen Einfuhren nach Europa beliefen sich auf 394 Milliarden Euro (plus fünf Prozent).

Insgesamt stieg der Wert der EU-Warenexporte in Staaten außerhalb der Union im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 1,96 Billionen Euro. Die Importe beliefen sich auf 1,98 Billionen Euro. Damit verbuchte die EU insgesamt ein Defizit von 22,6 Milliarden Euro. (afp)



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