Ex-Torhüterin wirft Sepp Blatter sexuelle Belästigung vor – Ex-Fifa-Chef weist Vorwürfe zurück

Weinstein, Spacey, Louis C.K.. Belästigungsvorwürfe gegen Prominente häufen sich. Nach Hollywood richten sich die Blicke auf den Sport. Ex-Fifa-Chef Blatter bestreitet Grapsch-Vorwürfe einer Torhüterin.
Titelbild
US-amerikanische Fußball-Torhüterin Hope SoloFoto: Jonathan Ferrey/Getty Images
Epoch Times11. November 2017

Los Angeles (dpa) – Die US-Fußballerin Hope Solo hat dem ehemaligen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter (81) vorgeworfen, sie am Hintern begrapscht zu haben. „Sepp Blatter hat mir an den Arsch gefasst“, sagte die 36-jährige Ex-Torhüterin der portugiesischen Zeitung „Expresso“ in einem Interview.

Der Vorfall habe sich bei der Ballon-d’Or-Gala 2013 in Zürich ereignet, bevor sie mit Blatter auf die Bühne gegangen sei, um den Preis an die damalige Fußballspielerin des Jahres, Abby Wambach, zu übergeben.

Blatter wies die Vorwürfe über seinen Sprecher zurück. „Diese Behauptung ist lächerlich“, ließ Blatter auf Anfrage des britischen „Guardian“ (Freitag) ausrichten. Solo sagte dem „Expresso“, sexuelle Belästigung im Sport sei weit verbreitet. „Es passiert nicht nur in Hollywood.“

„Diese Geschichten stimmen“

Unterdessen entschuldigte sich US-Comedian Louis C.K. („Saturday Night Live“) für sexuelle Belästigungen. „Diese Geschichten stimmen“, teilte Louis C.K. am Freitag per Mitteilung mit. Es tue ihm leid, sagte der 50-Jährige. „Es gibt nichts daran, für das ich mir vergebe.“

Zuvor hatten fünf Frauen gegenüber der „New York Times“ Vorfälle geschildert, bei denen der Komiker sich unter anderem vor ihnen ausgezogen und masturbiert haben soll. Diese Übergriffe seien demnach bei Treffen in Hotelzimmern und Büros passiert. Unter den Betroffenen sind Kolleginnen, die Vorfälle seit Ende der 1990er Jahre bis 2005 schilderten.

Der Streamingdienst Netflix sagte daraufhin ein geplantes Comedy-Special mit dem Komiker ab. Die Vorwürfe seien „verstörend“, teilte der Streamingdienst mit. Auch die anstehende Veröffentlichung seines Filmes „I Love You, Daddy“ wurde abgesagt. In dem Comedy-Drama mit den Darstellern Chloë Grace Moretz und John Malkovich spielt Louis C.K. eine Hauptrolle und führt auch Regie.

Der US-Pay-TV-Kabelsender FX Network und FX Productions wollen ebenfalls ihre Zusammenarbeit mit dem US-Komiker beenden. „Wir kündigen den gesamten Deal zwischen FX Productions und seiner Produktionsfirma, Pig Newton, auf“, teilte der Sender in einer Stellungnahme mit. Er werde nicht mehr als Produzent der vier Sendungen – „Better Things“, „Baskets“, „One Mississippi“ und „The Cops“ – tätig sein, an denen man derzeit zusammenarbeite. Das Kabelnetzwerk, für das Louis C.K. seit acht Jahren tätig war, ließ verlauten, es habe zuvor nicht von den Vorwürfen gewusst.

Sonderermittlerteam in Hollywood

Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles kündigte unterdessen an, zur Aufklärung der möglichen Fälle von sexueller Belästigung in Hollywood ein Sonderermittlerteam einsetzen. Die Einheit werde als Konsequenz der vielen Belästigungsvorwürfe in der US-Filmbranche gegründet, teilte Bezirksstaatsanwältin Jackie Lacey am Donnerstag (Ortszeit) mit. Ziel sei eine vollständige juristische und faktische Aufarbeitung.

„Ich habe ein Ermittlerteam aus Staatsanwälten beauftragt, die auf Sexualverbrechen spezialisiert sind“, sagte Lacey. Sie habe dafür Kontakt mit der Polizei in Los Angeles und Beverly Hills aufgenommen, die gegen den US-Produzenten Harvey Weinstein ermitteln. Ihm werden von dutzenden Frauen zahlreiche Übergriffe bis hin zur Vergewaltigung vorgeworfen.

Die israelische Sicherheitsfirma Black Cube entschuldigte sich nach Berichten über den Auftrag für die Zusammenarbeit mit dem Hollywoodmogul. „Als wir den Job angenommen haben, hatten wir keine Ahnung, dass es darum ging“, sagte Vorstandsmitglied Ascher Tischler dem Fernsehsender Channel 2. Eine Black-Cube-Mitarbeiterin soll sich bei Treffen mit der Schauspielerin Rose McGowan als Frauenrechtlerin ausgegeben und die Gespräche mitgeschnitten haben. McGowan wirft Weinstein vor, sie vergewaltigt zu haben.



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