Fed erhöht erneut den Leitzins – Eine Fehde zwischen der Fed und US-Präsident Trump

Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Er steigt damit auf ein Niveau zwischen 0,75 und 1,0 Prozent, wie die Fed am Mittwoch in Washington mitteilte. Das Verhältnis zwischen der Chefin der Notenbank, der Demokratin Yellen und und US-Präsident Trump gilt als gespannt.
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Die US-Notenbank Fed.Foto: Rainer Jensen/dpa
Epoch Times15. März 2017

Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Er steigt damit auf ein Niveau zwischen 0,75 und 1,0 Prozent, wie die Fed am Mittwoch in Washington mitteilte. Es ist die zweite Zinserhöhung durch die Federal Reserve innerhalb von drei Monaten.

Die Erhöhung des Leitzinses wurde erwartet und zieht andere Probleme nach sich. Im Prinzip wünschen sich alle US-Präsidenten niedrige Zinsen. Diesen Gefallen wollte die Fed US-Präsident Trump wohl nicht tun.

Eine Erhöhung kann eine weitere Stärkung des Dollars bedeuten, was US-Exporte verteuern würde.

Das Verhältnis von Yellen und Trump ist angespannt

Das Verhältnis zwischen der Demokratin Yellen und und dem Republikaner Trump gilt als gespannt. Der Immobilienmilliardär hatte ihr im Wahlkampf vorgeworfen, den Leitzins niedrig zu halten, um die Wirtschaftsbilanz seines Vorgängers Barack Obama aufzumöbeln.

Trump warf ihr vor, die Fed habe in der Amtszeit von Barack Obama die Leitzinsen nicht schnell genug erhöht, um dem amtierenden Präsidenten keine wirtschaftlichen Turbulenzen zu bescheren. Vor ein paar Tagen ergänzte das Weiße Haus, dass sie einen „guten Job“ gemacht haben.

Finanzen.net schreibt: „Der US-Aktienmarkt reagierte kurz nach der Bekanntgabe der Leitzinserhöhung mit einem kleinen Satz nach oben“.

„Trump in ähnlicher Lage wie JFK“ – auch dieser wollte die Fed verstaatlichen

Im amerikanischen Staatsapparat gebe es interne Machtkämpfe, sagte Peter König in einem Interview. Diese zeigten sich auch im Wahlkampf zwischen Trump und Clinton. Die eine „Elitegruppe“ wollte Clinton und Krieg, die andere Trump und Frieden, sagte der Schweizer Autor, Ökonom und ehemaliger Weltbankmitarbeiter, Peter König.

Der Experte vergleicht die derzeitige Lage Trumps mit der von John F. Kennedy in den 1960er Jahren. JFK hatte als US-Präsident geheimen Kontakt zu Russlands Staatschef Nikita Chruschtschow aufgenommen, um den Kalten Krieg abzubauen. „Das wollte die Waffenindustrie aber nicht“, so König. „Kennedy wollte auch die Federal Reserve Bank (Fed) – eine Privatbank, die von den Rothschildfamilien dominiert wird – verstaatlichen“.

Das habe der „zionistischen Elite nicht gefallen und deshalb musste er gehen“, sagt der Schweizer Ökonom und fügt hinzu: „Und ich glaube nicht, dass Trump das nicht weiß.“ Auch er hatte sich im Wahlkampf gegen die Fed ausgesprochen.

„Die Presse“ aus Wien schreibt zur Zinspolitik der US-Notenbank:

„Zumindest die Exporte, die Trump anschieben will, werden durch die aktuelle Zinsentwicklung also eher abgebremst. Wobei die Exportstruktur ohnehin keine Augenweide für US-Patrioten ist. (…) Trump steckt da also in einer wirtschaftspolitischen Zwickmühle, und es wird interessant zu sehen, ob er sie, wie zu Beginn seiner Präsidentschaft mehrfach angedeutet, durch die Ablösung der Fed-Chefin auflösen wird.“

Und weiter: „Das wäre wahrscheinlich das stärkere Negativsignal an die Märkte als ein kleiner Zinsschritt, weil es die formale Unabhängigkeit der Notenbank von der Politik als das entlarven würde, was sie genau genommen in allen wichtigen Wirtschaftsräumen ohnehin längst ist: eine Fiktion. So lang die Dinge aber laufen, wie sie laufen, gilt: In Sachen Pragmatismus und Unaufgeregtheit in wichtigen Wirtschaftsfragen können sich die Europäer von den Amerikanern einiges abschauen. Nicht nur in der Zinspolitik.“ (ks mit Material von afp)

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