Israel: Französischer Konsulatsmitarbeiter wegen Waffenschmuggels aus Gaza angeklagt

Ein Mitarbeiter des französischen Konsulats wurde in Israel wegen Waffenschmuggels angeklagt. Der 24-jährige Franzose soll mit einem Wagen des Konsulats heimlich rund 70 Pistolen und 2 Automatikgewehre aus dem Gazastreifen ins Westjordanland gebracht haben. 
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Der 24-jährige Franzose (r.) und zwei Palästinenser sind in Israel wegen Waffenschmuggels angeklagt. 19. März 2018 in Beer Sheva, Israel.Foto: JACK GUEZ/AFP/Getty Images
Epoch Times19. März 2018

Ein israelisches Gericht hat einen Mitarbeiter des französischen Konsulats am Montag wegen Waffenschmuggels angeklagt. Das Gericht im südisraelischen Beerscheba beschuldigt den 24-jährigen Franzosen, dutzende Waffen aus dem Gazastreifen in das von Israel besetzte Westjordanland geschmuggelt zu haben.

Er wurde bereits am 15. Februar festgenommen. Fünf Palästinenser müssen sich ebenfalls vor Gericht verantworten. Ende März ist eine weitere Verhandlung vorgesehen.

Nach Angaben des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet brachte der Mann bei fünf Fahrten mit einem Wagen des Konsulats heimlich rund 70 Pistolen und zwei Automatikgewehre aus dem Gazastreifen. Der Mann habe ausgenutzt, dass konsularische Fahrzeuge am Grenzübergang von Eres weniger streng kontrolliert würden. Insgesamt gab es in dem Fall neun Festnahmen.

Der Mann, der im Konsulat seines Landes in Jerusalem arbeitete, war demnach Teil eines Netzwerks palästinensischer Schmuggler. Er habe aus finanziellen Motiven gehandelt, seine Vorgesetzten hätten nichts von seinen Aktivitäten gewusst, erklärte der Inlandsgeheimdienst.

Der Franzose im Gericht von Beer Sheva. 19. März 2018. Foto: JACK GUEZ/AFP/Getty Images

Der Vorfall sei „äußerst ernst“, denn die Waffen hätten für „Terrorangriffe gegen israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte“ benutzt werden können.

Die Ermittlungen erfolgten demnach in Zusammenarbeit mit dem israelischen Außenministerium. Die französischen Behörden seien durchgehend auf dem Laufenden gehalten worden. Von amtlicher israelischer Seite hieß es, die Beziehungen zu Frankreich seien weiterhin „hervorragend“ und würden durch die Angelegenheit nicht beeinträchtigt.

Israel hält seit mehr als einem Jahrzehnt eine Blockade des Gazastreifens aufrecht. Durch Tunnel werden von der ägyptischen Sinai-Halbinsel aus aber Waffen in die von der radikalislamischen Palästinenserbewegung Hamas kontrollierte Enklave geschmuggelt. Israelische Sicherheitskräfte beschlagnahmen bei Razzien im Westjordanland regelmäßig Waffen. Das Palästinensergebiet ist seit 1967 von Israel besetzt. (afp)



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