Freigelassene Taliban-Geisel berichtet von Zeit in Gefangenschaft

Die vor kurzem in Afghanistan von den radikalislamischen Taliban freigelassene Geisel Timothy Weeks hat sich erstmals zu den Jahren in Gefangenschaft geäußert: Er glaube, dass US-Spezialeinheiten mehrfach versucht hätten, ihn und seinen US-Kollegen Kevin King zu befreien.
Titelbild
Soldaten der pakistanischen Armee stehen an einem Grenzübergang in Ghulam Khan an der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan am 27. Januar 2019 Wache.Foto: FAROOOQ NAEEM/AFP/Getty Images
Epoch Times1. Dezember 2019

Die vor kurzem in Afghanistan freigelassene Taliban-Geisel Timothy Weeks hat sich erstmals öffentlich zu den drei Jahren in Gefangenschaft der radikalislamischen Miliz geäußert. Er glaube, dass US-Spezialeinheiten mehrfach versucht hätten, ihn und seinen US-Kollegen Kevin King zu befreien, sagte der Australier am Sonntag in Sydney. Er habe nie die Hoffnung verloren, doch die Gefangenschaft habe „tiefgehende und unvorstellbare Auswirkungen“ auf ihn gehabt.

Die beiden vor drei Jahren entführten Professoren King und Weeks waren am 20. November von den Taliban im Bezirk Naubahar in der Provinz Sabul freigelassen worden. Sie hatten beide an der American University of Afghanistan gelehrt. Im August 2016 waren sie in Kabul von Männern in Militäruniform entführt worden. Als Gegenleistung für die Freilassung der Professoren forderten die Taliban von der afghanischen Regierung die schnellstmögliche Freilassung von drei hochrangigen Vertretern der Miliz.

Der 50-jährige Weeks berichtete nun, wie er einmal im April gegen zwei Uhr morgens geweckt und in einen Tunnel gebracht worden war. Seine Entführer sagten ihm, ein Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat sei der Grund, erklärte er.

„Inzwischen glaube ich, dass es die Navy Seals waren, die kamen, um uns zu holen.“ Vom Tunnel aus habe er einen „gewaltigen Knall“ gehört. „Unsere Wachen gingen nach oben, und wir hörten mehrere Maschinengewehrsalven“, sagte er. „Ich glaube, die Navy Seals waren direkt vor unserer Tür.“ Weeks erinnerte sich an insgesamt sechs solcher Vorfälle.

Der 50-Jährige schilderte seine Zeit in Gefangenschaft in fensterlosen Zellen in Afghanistan und Pakistan als „Tortur“. „Es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, wie sehr mich das verändert hat. Manchmal hatte ich das Gefühl, mein Tod stünde unmittelbar bevor, und ich würde nie mehr zurückkehren und diejenigen wiedersehen, die ich liebe“, sagte er. (afp)



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