Friedensnobelpreis für ICAN setzt Atommächte unter Druck

"Wir leben in einer Welt, in der das Risiko, dass Atomwaffen zum Einsatz kommen, größer ist als lange Zeit", sagte die Chefin des norwegischen Nobel-Komitees Berit Reiss-Andersen. "Wir senden Botschaften an alle Staaten, vor allem die mit Atomwaffen."
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Die internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) gewann den Friedensnobelpreis.Foto: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images
Epoch Times7. Oktober 2017

Der Friedensnobelpreis für die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen setzt ein klares Signal für ein Verbot von Nuklearwaffen – und spricht eine Warnung an die Atommächte aus.

„Wir leben in einer Welt, in der das Risiko, dass Atomwaffen zum Einsatz kommen, größer ist als lange Zeit“, sagte die Chefin des norwegischen Nobel-Komitees Berit Reiss-Andersen. „Wir senden Botschaften an alle Staaten, vor allem die mit Atomwaffen.“ Sie seien aufgefordert, ihre Verpflichtungen zum Verzicht auf diese Waffen einzuhalten.

Friedensnobelpreis für den Einsatz gegen Atomwaffen

Schon vor der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) wurden mehrere Organisationen oder Persönlichkeiten, die sich für die nukleare Abrüstung einsetzten, mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Ein Überblick:

2005: Der Friedensnobelpreis geht an die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und ihren damaligen Vorsitzenden Mohamed ElBaradei. Gewürdigt werden ihre Bemühungen, den Einsatz der Atomtechnologie zu militärischen Zwecken zu verhindern.

1995: Ausgezeichnet werden die in Kanada gegründete Anti-Atomwaffen-Bewegung Pugwash und der in der Bewegung aktive britische Physiker Joseph Rotblat. Auch sie werden für ihren Einsatz gegen Atomwaffen geehrt.

1985: Die Organisation Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) erhält für ihre Aufklärungsarbeit zu den Gefahren eines Atomkriegs den Friedensnobelpreis.

1982: Die schwedische Diplomatin Alva Myrdal und der Mexikaner Alfonso Garcia Robles werden für ihre Rolle bei UN-Verhandlungen zur Abrüstung geehrt.

1975: Der russischen Dissident und Physiker Andrej Sacharow erhält den Friedensnobelpreis. Er hatte an der Entwicklung der russischen Wasserstoffbombe mitgearbeitet, sich dann aber gegen Atomwaffen gewandt.

1974: Für die Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrags wird der frühere japanische Regierungschef Eisaku Sato gewürdigt.

1962: Der Friedensnobelpreis wird dem US-Chemiker und Physiker Linus Carl Pauling für seine Kampagne gegen Atomwaffenversuche zugesprochen.

1959: Der britische Politiker Philip Noel-Baker wird für seine Bemühungen ausgezeichnet, einen Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion zu verhindern. (afp/dpa)



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