„Frittierte Hähnchen im Hauptquartier der Revolution“: Proteste nach Eröffnung eines Fast-Food-Restaurants am Maidanplatz

Die Eröffnung eines Kentucky Fried Chicken-Restaurants in einem für die proeuropäische Maidan-Bewegung symbolisch wichtigen Gebäude in Kiew hat zu Protesten geführt.
Titelbild
Kentucky Fried Chicken.Foto: David Silverman/Getty Images
Epoch Times23. November 2018

Die Eröffnung eines Fast-Food-Restaurants in einem für die proeuropäische Maidan-Bewegung symbolisch wichtigen Gebäude in Kiew hat am Donnerstag zu Protesten geführt.

Eine Filiale der Geflügel-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) hatte am Mittwoch ihre Türen geöffnet – demselben Tag, an dem in der Ukraine dem Beginn der Massenproteste gegen die prorussische Regierung vor fünf Jahren gedacht wurde. Das Gebäude hatte den Demonstranten damals als Hauptquartier und Behelfskrankenhaus gedient.

Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkine stellte sich hinter die Demonstranten: „Ich verstehe die Emotionen der Aktivisten sehr gut“ nach „der Eröffnung eines Restaurants für frittierte Hähnchen im Hauptquartier der Revolution“, schrieb er am Donnerstag im Online-Netzwerk Facebook.

Am Mittwochabend hatten zunächst Rechtsextreme vor dem Restaurant demonstriert. Nach Polizeiangaben wurden sechs von ihnen festgenommen. Am Donnerstag weiteten sich die Proteste dann aus, in den sozialen Netzwerken wurde Stimmung gegen KFC gemacht: „Wie könnt ihr Euer Restaurant an einem Ort eröffnen, an dem Menschen im Kampf für eine freie Ukraine gestorben sind?“, schrieb ein Nutzer.

Die KFC-Filiale schloss angesichts der Proteste am Donnerstagabend zunächst wieder. „Wir sind vorläufig geschlossen, mindestens bis Montag“, sagte ein Angestellter AFP. Die ukrainische KFC-Tochter verweigerte jeglichen Kommentar und verwies auf eine Mitteilung, laut derer es sich bei der Filiale um das Restaurant eines Franchise-Partners handelt.

Die Massenproteste auf dem Maidan-Platz im Zentrum Kiews begannen am 21. November 2013, nachdem der damalige Präsident Viktor Janukowitsch Verhandlungen über eine Annäherung an die EU abgebrochen hatte. Sie endeten mit der Flucht Janukowitschs nach Russland im Februar 2014 – nachdem rund hundert Demonstranten und rund 20 Polizisten bei gewaltsamen Auseinandersetzungen gestorben waren. (afp)



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