Gambia unterbricht nach Wahl Internet- und Telefonverbindungen

Das US-Außenministerium kritisierte das Vorgehen der gambischen Regierung. Außenamtssprecher Mark Toner zeigte sich in Washington besorgt über "die Verhaftung von Oppositionsanhängern und die Blockade und Unterbrechung der Verbindungen über Internet, SMS, Telefon und die sozialem Medien".
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Menschen warten vor einem Wahllokal in Gambia. 1. Dezember 2016.Foto: MARCO LONGARI/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Dezember 2016

Nach Schließung der Wahllokale bei der Präsidentenwahl in Gambia hat die Regierung die Kommunikationsverbindungen des westafrikanischen Landes unterbrechen lassen.

Informationsminister Sheriff Bojang bezeichnete die Stilllegung der Internets und die Unterbrechung der Telefonleitungen ins Ausland am Donnerstagabend als „Sicherheitsmaßnahme“.

Dies sei nötig, „damit Leute keine falschen Informationen verbreiteten“, sagte er zu AFP. Die Blockade solle nach Verkündung des Wahlergebnisses aufgehoben werden. Bereits seit Donnerstagnachmittag war der SMS-Verkehr in Gambia lahmgelegt.

Bei der Wahl trat der seit 22 Jahren autokratisch regierende Präsident Yahya Jammeh für eine weitere fünfjährige Amtszeit an. In Gambia gab es nach Einschätzung von Menschenrechtlern keine Chance auf eine freie und faire Wahl, der Regierung werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Das US-Außenministerium kritisierte das Vorgehen der gambischen Regierung. Außenamtssprecher Mark Toner zeigte sich in Washington besorgt über „die Verhaftung von Oppositionsanhängern und die Blockade und Unterbrechung der Verbindungen über Internet, SMS, Telefon und die sozialem Medien“.

Die Opposition in Gambia nutzt diese Kommunikationswege häufig, um ihre Anhänger zu Protesten zusammenzutrommeln. Jammeh hatte sich im Jahr 1994 an die Macht geputscht und wurde seitdem stets wiedergewählt. Die Opposition hat mit Adama Barrow einen gemeinsamen Kandidaten aufgestellt, der erheblichen Zulauf erhielt.

Knapp 900.000 Menschen waren zur Wahl aufgerufen. Sie gaben ihre Stimme ab, indem sie eine Murmel in den Behälter für ihren Kandidaten warfen. (afp)



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