Gestürzte Denkmäler in USA: Kommunistin (22) verhaftet, nachdem sie Südstaaten-Statue zerstörte

In den USA ist eine 22-jährige Studentin verhaftet worden, die am Montag vor einer jubelnden Menge eine Bronzestatue zerstört hat.
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Jubel über die Zerstörung einer Soldaten-Statue in North Carolina. Die Anführerin wurde nun verhaftet.Foto: Screenshot Youtube
Von 16. August 2017

Am Montag war die 22-jährige Takiya Fatima Thompson mit einer Leiter zu der Statue eines Südstaaten-Soldaten hinaufgestiegen und hatte daran ein Seil befestigt, um ihn zum Einsturz zu bringen. Der Mann mit Gewehr war 1929 in Auftrag gegeben worden und stand vor dem alten Gerichtsgebäude der Stadt Durham, in North Carolina. Fox News berichtete.

Sobald das Denkmal unter Jubel gestürzt worden war, trampelten andere Personen darauf herum, um die Figur völlig zu zerstören. Die Aktion war eine Reaktion auf die Ereignisse von Charlottesville.

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Thompson ist eine College-Studentin und Mitglied der kommunistischen Arbeiter-Welt-Partei. Sie muss sich nun wegen Vandalismus, Sachbeschädigung und Aufwiegelung verantworten. Auch ihre Partei bestätigte den Vorfall und dass Thompson ein Mitglied ist. Jedoch fordert die Organisation, dass das Verfahren gegen Thompson eingestellt wird.

Der zuständige Sheriff sagte, dass weitere Beteiligte identifiziert wurden und auch gegen diese Vandalisten strafrechtlich vorgegangen wird.

Der Vorfall von Durham war durch die Ausschreitungen von Charlottesville am Wochenende ausgelöst worden. Weil dort die Entfernung einer Robert E. Lee-Statue geplant ist, war es zu Auseinandersetzungen zwischen rechts- und linksextremen Demonstranten gekommen, darunter auch Neonazis und bewaffnete Anhänger der Antifa.

Kulturkampf um Statuen und Symbole

In den USA tobt derzeit eine Art Kulturkampf, weil einige politische Kräfte die Demontage von Statuen fordern, die an die Südstaaten und den US-Bürgerkrieg erinnern. Die Südstaaten kämpften zwischen 1861 und 1865 gegen die Nordstaaten und für den Erhalt der Sklaverei.

Durch die Ereignisse von Charlottesville hat sich die Stimmung noch weiter aufgeheizt. Auch US-Präsident Trump bezog gestern dazu Stellung auf seiner Pressekonferenz und gab den konservativen Standpunkt der Diskussion wieder. Die Demontage der Robert E. Lee-Statue, gegen die Menschen friedlich demonstrieren wollten, sei eine Veränderung der Geschichte und eine Veränderung der Kultur, so der US-Präsident.

George Washington sei Sklavenbesitzer gewesen, auch Thomas Jefferson sei ein großer Sklavenbesitzer gewesen. „Mögen Sie Thomas Jefferson?“, fragte Trump einen Journalisten, der bejahte. „Also müssen wir jetzt sein Denkmal demontieren?“, so Trump. Er fragte sich, wo das ganze noch ende.

Siehe auch: „Eine Geschichte hat immer zwei Seiten“ – Trump über Charlottesville

1.500 Symbole landesweit umstritten

Die Bürgerrechtsorganisation Southern Poverty Law Center (SPLC) schätzt das in den USA mehr als 1500 Symbole an Schlüsselfiguren der Südstaaten-Konföderation erinnern – darunter mehr als 700 Statuen und rund 100 Schulen, die Namen von Kämpfern und Politikern der Südstaaten tragen.

Mehrere Denkmäler demontiert

In einigen US-Städten wurden dieser Tage Denkmäler entfernt. AFP berichtet:

In Gainesville, Florida, ließ die Stadtverwaltung am Montag ein Südstaaten-Denkmal von 1904 entfernen. Es steht nun auf einem privaten Friedhof. Auch in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland wurden in der Nacht zum Mittwoch unter anderem Statuen der Generäle Robert E. Lee und Thomas „Stonewall“ Jackson entfernt.

Denkmal in Baltimore entfernt

Parallel zu der Eskalation der Gewalt in Charlottesville kündigte der Bürgermeister der Stadt Lexington im Bundesstaat Kentucky am Samstag die Umsiedlung zweier umstrittener Denkmäler an. Bürgermeister Jim Gray sagte, in Lexington sei einer der größten Sklavenmärkte der USA gewesen. „Es ist einfach nicht richtig, wenn wir weiter dieser Konföderierten gedenken, die für den Erhalt der Sklaverei kämpften“, sagte Gray.

Südstaaten-Flagge nach Massaker entfernt

Die Frage um die Entfernung der Denkmäler schwelt in den USA schon seit langer Zeit, kochte aber seit Juni 2015 landesweit hoch, nachdem ein fanatischer Ku Klux Klan-Anhänger in Charleston, South Carolina, neun schwarze Kirchengänger getötet hatte. In der Folge dessen entfernte Nikki Haley, die damalige Gouverneurin, die Südstaaten-Flagge vor Regierungsgebäuden in South Carolinas Hauptstadt Columbia .

Am Montag demonstrierten dutzende Menschen für den Abriss eines Denkmals vor dem Kapitolsgebäude in Nashville im Bundesstaat Tennessee. Es zeigt Südstaaten-General Nathan Bedford Forrest, welcher der Gründer des Ku Klux Klans war.

(mit afp)



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