Verdi und evangelische Kirche rufen zur Teilnahme an „Fridays for Future“ auf

Klimaschutz sei eine "weltweit eine Aufgabe von absoluter Dringlichkeit", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske. Am kommenden Freitag sind 400 Veranstaltungen mit über 200 Organisationen geplant. Auch die evangelische Kirche ruft zu den Schüler-Demos auf.
Epoch Times16. September 2019

Bei ihrem neuen globalen Klimaschutzstreik am Freitag werden Schüler in Deutschland von zahlreichen Organisationen und Verbänden unterstützt. Unter anderem riefen die Gewerkschaft Verdi und die evangelische Kirche zur Teilnahme auf. Er hoffe, dass sich Fridays for Future „von einer Schülerbewegung zu einer gesellschaftlichen Bewegung ausweitet“, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske am Montag in Berlin bei einer Pressekonferenz mit den Organisatoren.

Hintergrund ist ein Aufruf von „Fridays for Future“ für den 20. September zum globalen Klimastreik. Laut der „Welt“ sind weltweit bereits Proteste in mehr als 2.000 Städten in 129 Staaten dazu angekündigt.

Verdi-Chef Bsirske begründet das Engagement seiner Gewerkschaft damit, dass Klimaschutz „weltweit eine Aufgabe von absoluter Dringlichkeit“, sei. Das Anliegen der jungen Leute „verdient unser aller Unterstützung“. Die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, betonte, ihre Kirche stelle sich „ausdrücklich an die Seite der Jugendlichen“. Sie habe bereits in Gottesdiensten zu einer Beteiligung aufgerufen und werde am Freitag auch mit Glockengeläut auf die Klimaaktionen aufmerksam machen.

Den Organisatoren zufolge wollen sich nach derzeitigen Stand mehr als 200 Organisationen aus verschiedenen Bereichen den jungen Demonstranten bei ihrem wöchentlichen Klimastreikaktionen anschließen. Dazu gehören neben Umweltschutzverbänden und gewerkschaftlichen sowie religiösen Vereinigungen unter anderem auch der Deutsche Alpenverein, der Deutsche Wanderverband, der Dachverband der deutschen Tafeln oder die Jugendabteilung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft.

Geplant seien nach derzeitigen Stand bundesweit bereits mehr als 400 Veranstaltungen, erläuterte die Mitorganisatorin und stellvertretende Geschäftsführerin der Umweltschutzorganisation BUND, Antje Broock, am Montag in Berlin. Sie gehe davon aus, dass es in den kommenden Tagen noch deutlich mehr würden. Sie sprach von einem wichtigen „Signal“, das von dem neuen bundes- und weltweiten Aktionstag ausgehen könne.

Broock verwies unter anderem auf derzeit anstehenden Entscheidungen zur deutschen Klimaschutzpolitik. Am Freitag tagt auch das sogenannte Klimakabinett der schwarz-roten Bundesregierung, um über Maßnahmen zu entscheiden. Es seien „zentrale Tage“, sagte die Mitorganisatorin. Es gehe darum zu zeigen, dass die Schüler von Fridays for Future „in unser aller Interesse“ handelten. „Die Klimakrise bedroht uns alle.“

Auch Unternehmer riefen zur Teilnahme an den Klimaprotesten an. Das Netzwerk Entrepreneurs for Future kündigte für Freitag eine eigene Demonstration vor dem Bundesfinanzministerium in Berlin an. Danach wollten sich die Teilnehmer dem großen Hauptprotest anschließen. Das Netzwerk hat nach eigenen Angaben mehr als 3.000 Unterstützer, darunter etwa der Ökostromanbieter Naturstrom und zahlreiche kleinere Startups.

Fridays-for-Future Aktivist Linus Steinmetz kritisierte am Montag in Berlin, die Regierung handle beim Klimaschutz „nicht konsequent“. Es gehe bei dem Klimastreik am Freitag darum zu zeigen, dass es eine „gesellschaftliche Mehrheit“ für einen anderen Kurs hierzulande gebe.

Bsirske forderte eine „Verkehrswende“ sowie Klimaschutzmaßnahmen etwa in Bereichen wie der Landwirtschaft. Mit Blick auf C02-Einsparungen sei der Energiebereich bislang der einzige, „der überhaupt geliefert hat“, sagte er mit Blick auf den Beschluss zum Kohleausstieg bis 2038.

Unabhängig von den Klimastreiks von Fridays for Future kündigten die Aktivisten der Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion „friedliche und kreative Blockaden von strategisch wichtigen Punkten in Berlin“ an. „Es braucht unterschiedliche Formen des Protests und ein breites Bündnis, um die Politik endlich zum Handeln zu zwingen“, erklärte eine Sprecherin. Der Freitag sei ein „Wendepunkt“. Erstmals würden sich in größerer Zahl Arbeitnehmer und anderen Akteure den Streiks anschließen. (afp/sua)



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