Frankreich: Ein Freund und Gönner Fillons gibt sich zu erkennen

Der Pariser Anwalt Robert Bourgi hat sich als der Gönner zu erkennen gegeben, der dem konservativen Präsidentschaftskandidaten François Fillon teure Maßanzüge geschenkt hat.
Titelbild
Francois FillonFoto: ERIC FEFERBERG/AFP/Getty Images
Epoch Times17. März 2017

Der Pariser Anwalt Robert Bourgi habe die Anzüge im Wert von 13.000 Euro dem Kandidaten der Konservativen als „Freundschaftsgeschenk“ übergeben, hieß es in einer Erklärung Bourgis, die er am Freitag an die Nachrichtenagentur AFP schickte.

Dieses Geschenk habe nichts mit einem Interessenkonflikt oder einer Vorteilsnahme zu tun, erklärte Bourgi weiter. „Man hat mich niemals in seiner Wahlkampfzentrale oder bei seinen Treffen gesehen“, führte der französisch-libanesische Anwalt weiter aus, der für seine Kontakte zu mehreren afrikanischen Staatschefs bekannt ist.

Für den früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy war Bourgi auch als inoffizieller Berater für Afrika-Angelegenheiten tätig.

Wegen der teuren Anzüge ermittelt die französische Justiz inzwischen wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Die Finanzstaatsanwaltschaft hatte die bereits laufenden Ermittlungen gegen Fillon wegen einer Scheinbeschäftigungsaffäre entsprechend ausgeweitet.

Privatsache: Ein Freund hat die mir geschenkt. „Na und?“

Die Zeitung „Le Monde“ berichtete, Bourgi habe die Maßanzüge für Fillon im Wert von 13.000 Euro Anfang Dezember 2016 in Auftrag gegeben. Die Summe sei am 20. Februar beglichen worden.

Enthüllt hatte die Affäre die Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“. Fillon selbst bezeichnete die Angelegenheit als Privatsache: „Ein Freund hat mir die Anzüge im Februar geschenkt. Na und?“

In Umfragen ist der lange als Präsidentschaftsfavorit gehandelte Ex-Premierminister abgestürzt. Fünf Wochen vor der ersten Wahlrunde liegt er klar hinter dem parteilosen Emmanuel Macron und der Rechtspopulistin Marine Le Pen und würde damit den Einzug in die Stichwahl am 7. Mai verfehlen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion