Gold: Maduro veräußert ein Fünftel der Landesreserven an die Vereinigten Arabischen Emirate

Maduro fliegt in die Golfmonarchie, um bis Ende Februar 29 Tonnen Gold zu verkaufen. Offiziell will er Güter des täglichen Bedarfs für die Bevölkerung kaufen, inoffiziell wird ganz anderes vermutet.
Titelbild
Gold.Foto: Db Heraeus/dpa
Von 1. Februar 2019

Wie „Reuters“ berichtet, sei Maduro in die Golfmonarchie aufgebrochen, um dieser bis Ende Februar insgesamt 29 Tonnen Gold im Gegenwert von 1,2 Milliarden US-Dollar zu verkaufen. Mit dem Erlös will das Regime offiziell Güter des täglichen Bedarfs für die Bevölkerung kaufen, die seit Jahr und Tag mit Hyperinflation, Armut und einer Unterversorgung mit elementaren Gütern zu kämpfen hat.

Beobachter halten es auch für möglich, dass Maduro einen Teil der Mittel dazu verwenden wird, sich die Loyalität der Führungskader des Militärs zu sichern, auf das er seine bröckelnde Macht stützt. Die ersten 15 Tonnen Gold sollen bereits in den nächsten Tagen in die Emirate gebracht werden.

Bereitet sich Russland auf den Machtwechsel in Caracas vor?

Unterdessen sah sich der Kreml gezwungen, ein Dementi zu äußern, nachdem Gerüchte laut geworden waren, der bereits von zahlreichen Staaten anerkannte Interimspräsident Juan Guaidó stehe mittlerweile auch im Kontakt mit der Russischen Föderation. Russland gehört zu den wenigen verbliebenen Ländern der Welt, die nach wie das Maduro-Regime als die legitime Regierung Venezuelas betrachten, das nach einem Wahlsieg der Opposition das Parlament entmachtet hatte und Maduro in einer international als Farce betrachteten Wahl in seinem Amt bestätigen ließ.

Der Grund für die russische Nibelungentreue zu Caracas ist zum einen, dass das dortige Regime einen der letzten Brückenköpfe gegen Washington auf dem amerikanischen Kontinent darstellt – aber auch, dass Russland dem Regime umfangreiche Kredite und Investitionen zukommen hat lassen, deren Schicksal im Fall eines Machtwechsels unklar ist. Guaidó soll den Gläubigern des Maduro-Regimes eine faire Vorgehensweise in Aussicht gestellt haben, um die Schulden zu begleichen. In diesem Zusammenhang habe er auch eine Nachricht nach Moskau geschickt.

Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte zu den Gerüchten: „Wir haben bislang keine Botschaften erhalten. Sobald wir sie erhalten sollten, werden wir uns damit befassen.“

Bereits Tage vor dem mutmaßlichen Deal mit den Emiraten machten Berichte über ein Flugzeug der russischen Linie „Nordwind“ die Runde, welches mit 20 Tonnen Gold beladen Caracas verlassen habe. Aus Russland kam auch diesbezüglich ein Dementi.

USA und Bank of England wollen Verschleuderung des Volksvermögens verhindern

Der Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, warnte unterdessen vor Geschäften mit venezolanischem Gold. Die Regierung Trump hatte den von der Nationalversammlung gewählten Oppositionspolitiker Juan Guaidó als Interimspräsidenten anerkannt. Nur noch dieser sei befugt, auf der Basis geltender Gesetze über die Reserven des Landes zu verfügen. Senator Marco Rubio richtete einen Tweet an die Botschaft der VAE, in dem es hieß, wer immer venezolanisches Gold transportiere, würde US-Sanktionen unterworfen.

Bislang hatte Maduro in diesem Jahr drei Tonnen Gold veräußert, im Vorjahr war es nicht raffiniertes Gold im Wert von 900 Millionen US-Dollar, das in die Türkei exportiert wurde. Die Goldreserven Venezuelas sollten den Bolivar stützen, der in den letzten Jahren eine Hyperinflation von bis zu zwei Millionen Prozent erlebt hatte.

Insgesamt soll Venezuela über Reserven von 132 Tonnen Gold verfügen, die teils noch in der Zentralbank in Caracas lagern, teils bei der Bank of England. Diese hatte jüngst die Bestände eingefroren und Maduro die Ausfolgung verweigert, nachdem Guaidó an die Briten appelliert hatte, dem Diktator nicht das weitere Verschleudern des Volksvermögens zu ermöglichen. Dass Maduro nun auch zu diesem Mittel greift, ist ein weiteres Indiz dafür, dass das Land kurz vor der Zahlungsunfähigkeit steht.

Am Donnerstag hatte sogar die Europäische Union das Regime zu umgehenden Neuwahlen aufgerufen und ein Ultimatum gesetzt. Sollte sich Maduro uneinsichtig zeigen, wollte auch die EU Guaidó als legitimen Regierungschef anerkennen. Das Europäische Parlament hat dieses Vorgehen mit 439 zu 104 Stimmen gebilligt.



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