Google will sich von „First Click Free“-Richtlinie verabschieden – „Flexible Leseproben“ bei Medienartikeln geplant

Bisher mussten Medienhäuser den Lesern über Google mindestens drei Artikel kostenlos bereitstellen. Diese Richtlinie soll abgeschafft werden. Die Verlage sollen nun selbst entscheiden, wie viele Artikel sie potenziellen Abonnenten kostenlos bereitstellen und ab wann sie ihre Inhalte hinter eine Bezahlschranke setzen.
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Google (Symbolbild).Foto: Mike Windle/Getty Images for Google
Epoch Times2. Oktober 2017

Der US-Internetriese Google will Verlagen dabei helfen, im Internet mehr Geld mit Bezahlinhalten zu verdienen. Dafür verabschiedet Google sich von seiner sogenannten „First Click Free“-Richtlinie, nach der Medienhäuser zur Auflistung ihrer Artikel in der Suchmaschine eine bestimmte Anzahl von Texten kostenlos zur Verfügung stellen müssen, wie der Konzern am Montag ankündigte. Außerdem will Google den Verlagen dabei unter die Arme greifen, online mehr Abonnements zu verkaufen.

Google und die Medienhäuser stünden für eine „gemeinsame Sache“, sagte Google-Vizechef Philipp Schindler. „Unsere Nutzer schätzen qualitativ hochwertigen Journalismus“. Künftig will sich der US-Konzern deshalb weltweit von seiner „First Click Free“-Politik verabschieden, nach der Verlage pro Tag mindestens drei Artikel über die Google-Suche und über Google News kostenlos bereitstellen müssen.

Stattdessen soll es nun ein Modell mit „flexiblen Leseproben“ geben. Dabei sollen die Verlage selbst entscheiden, wie viele Artikel sie potenziellen Abonnenten kostenlos bereitstellen und ab wann sie ihre Inhalte hinter eine Bezahlschranke setzen. Bislang gebe es „positive“ Reaktionen erklärte Google-Manager Richard Gingras – auch wenn noch unklar sei, wie viele Medien nun eine sofortige Bezahlschranke für ihre Inhalte einführen. Google selbst empfahl den Medienhäusern, monatlich etwa zehn Artikel kostenlos zur Verfügung zu stellen, um potenzielle Abonnenten zu überzeugen.

Außerdem will Google den Verlagen bei der Entwicklung neuer Abo-Modelle und beim Erschließen neuer Zielgruppen unter die Arme greifen. „Unsere Absicht ist es, so großzügig wie möglich zu sein“, erklärte Gingras. Für Verlage stellten Abonnements eine „immer wichtigere Erlösquelle“ dar. Untersuchungen hätten zwar ergeben, dass immer mehr Menschen zum Abschluss eines solchen Abonnements bereit seien. Gleichwohl würden viele Nutzer „durch den manchmal umständlichen Vorgang bei der Anmeldung abgeschreckt“, schrieb Gingras in einem Blogeintrag.

Weltweit stellt die Transformation ins Digitalzeitalter viele Medienhäuser vor Probleme. Einer Schätzung des Marktforschungsinstitutes eMarketer zufolge streichen im Jahr 2017 allein die US-Konzerne Google und Facebook 63 Prozent der im Internet erzielten Werbeerlöse ein. (afp)



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