
Habeck fordert Evakuierung griechischer Flüchtlingslager
Grünen-Chef Robert Habeck fordert angesichts der Corona-Pandemie von der Bundesregierung mehr Engagement für die Flüchtlinge auf den griechischen Inseln. Die Lage der Menschen dort sei „ohnehin dramatisch“, sagte Habeck der „Welt am Sonntag“. „Überfüllung, fast keine medizinische Ausstattung, miserable Hygiene.“ Sollte in den Lagern das Coronavirus ausbrechen, werde dies katastrophale Folgen haben.
Der Grünen-Vorsitzende rief dazu auf, die Lager so schnell wie möglich zu evakuieren. „Andere Europäer, auch Deutschland, sollten helfen. Dazu gehört die schon zugesagte Aufnahme von Kindern.“
Die Bundesregierung hatte Anfang März zugesagt, als Teil einer „Koalition der Willigen“ einen „angemessenen Teil“ von bis zu 1500 besonders schutzbedürftigen Minderjährigen aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen.
„Natürlich ist das in der Lage schwierig“, sagte Habeck mit Blick auf die Corona-Krise. „Aber die Lehre aus Corona muss sein, mehr Kooperationsgeist, Entschlossenheit und Solidarität. Im eigenen Land wie international. So könnten wir auch die anderen Krisen angehen.
Pro Asyl drängt auf „umgehende Evakuierung“
Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl drängte ebenfalls erneut auf die „umgehende Evakuierung“ von Lagern wie dem überlasteten Camp Moria auf Lesbos. „Deutschland muss handeln“, forderte Geschäftsführer Günter Burkhardt. Er kritisierte erneut, dass die Bundesregierung mitten in der Pandemie-Zeit eigens ein Flugzeug zur Abschiebung von zwei Frauen in den Iran gechartert habe. Er forderte, diese und andere Maschinen umzuleiten und damit Flüchtlinge aus den Lagern in Griechenland auszufliegen.
Die Organisation Seebrücke rief für Sonntagnachmittag unter dem Hashtag #LeaveNoOneBehind zu einer Online-Demonstration für eine menschenrechtskonforme Flüchtlingspolitik auf. Ab 16.00 Uhr sollten Teilnehmer die Social-Media-Auftritte deutscher und EU-Institutionen aufrufen, um dort die sofortige Evakuierung der griechischen Flüchtlingslager zu verlangen.
Zu der laut Pro Asyl vom Bundesinnenministerium geplanten Abschiebung der beiden Frauen in den Iran erklärte die Organisation, es sei „absurd und unverantwortlich“, Menschen in ein ausgewiesenes Corona-Risikogebiet zu schicken. Die Organisation verlangte einen generellen Abschiebestopp in Länder mit fragilen Gesundheitssystemen während der Pandemie. (afp)
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