Haiti: Mindestens ein Toter bei neuen Protesten gegen Präsident Moïse

Seit Donnerstag protestieren in Haiti Menschen gegen den Präsidenten Jovenel Moïse. Dabei wurden bereits drei Menschen getötet.
Titelbild
Demonstranten in Port-au-Prince. 7. Februar 2019, Haiti.Foto: HECTOR RETAMAL/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Februar 2019

In Haiti ist bei neuen Protesten gegen Präsident Jovenel Moïse mindestens ein Demonstrant getötet worden. Der junge Mann wurde am Samstag im Zentrum der Hauptstadt Port-au-Prince erschossen, als dort den dritten Tag in Folge hunderte Menschen gegen hohe Lebenshaltungskosten und Korruption protestierten.

Wie ein AFP-Journalist berichtete, wurde ein weiterer Demonstrant durch Schüsse verletzt. Vor dem Krankenhaus, in das der Tote gebracht wurde, feuerten Polizisten Warnschüsse ab, um rund 200 aufgebrachte Menschen zu vertreiben.

Die Proteste in dem Karibikstaat hatten am Donnerstag begonnen. Landesweit gingen tausende Menschen auf die Straße. Sie forderten den Rücktritt von Staatschef Moïse, der seit zwei Jahren im Amt ist. Auslöser der Proteste war ein Bericht, der Missmanagement von zahlreichen Ex-Ministern und Regierungsvertretern sowie eine mögliche Veruntreuung von Hilfskrediten offenlegte.

Neben der Demonstration im Stadtzentrum von Port-au-Prince gab es am Samstag auch Protestaktionen am Stadtrand und in anderen Städten. In der Hauptstadt blockierten Demonstranten mehrere Hauptverkehrsstraßen. Sie errichteten Barrikaden aus brennenden Autoreifen und bewarfen die wenigen Autos mit Steinen. Bereits bei den Protesten am Donnerstag hatte es nach Polizeiangaben mindestens zwei Tote gegeben.

Der Karibikstaat Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Verschärft wurde die Lage durch ein verheerendes Erdbeben im Januar 2010, bei dem etwa 200.000 Menschen ums Leben kamen. Die Bevölkerung leidet unter Massenarbeitslosigkeit und einer hohen Inflationsrate. (afp)



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