Haitis Staatschef bricht nach Woche gewaltsamer Proteste sein Schweigen

Titelbild
Jovenel Moïse.Foto: Riccardo Savi/Getty Images for Concordia Summit
Epoch Times15. Februar 2019

Nach einer Woche gewaltsamer Proteste und Rücktrittsforderungen hat Haitis umstrittener Staatschef Jovenel Moïse sein Schweigen gesprochen.

In einer am Donnerstagabend ausgestrahlten Fernsehansprache warnte Moïse, er werde das Land nicht „bewaffneten Gangs und Drogenhändlern“ überlassen. Einen Rücktritt lehnte der Staatschef entschieden ab: Frühere Übergangsregierungen hätten dem Karibikstaat „Katastrophen und Unordnung“ gebracht. Er rief die Opposition zum Dialog auf und kündigte ein „Maßnahmenpaket“ für die Bevölkerung an.

Nahezu zeitgleich riefen die USA alle nicht dringend in dem verarmten Karibikstaat benötigten Diplomaten zurück. Das US-Außenministerium sprach von „gewaltsamen und unvorhersehbaren Demonstrationen“ in der Hauptstadt Port-au-Prince und in anderen Landesteilen. US-Bürger wurden davor gewarnt, nach Haiti zu reisen.

In dem Land sind bei gewaltsamen Protesten in den vergangenen Tagen sieben Menschen getötet worden. Demonstranten fordern einen Rücktritt des seit zwei Jahren regierenden Machthabers. Angeheizt wurde die Wut durch einen Rechnungshof-Bericht, der Missmanagement von zahlreichen Ex-Ministern und Regierungsvertretern sowie eine mögliche Veruntreuung bei Milliarden-Hilfskrediten aus Venezuela offenlegte.

Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Verschärft wurde die Lage durch ein verheerendes Erdbeben im Januar 2010, bei dem etwa 200.000 Menschen ums Leben kamen. Die Bevölkerung leidet unter Massenarbeitslosigkeit und einer hohen Inflationsrate. (afp/so)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion