Hamas: Sieben Tote durch Israels Sprengung eines Tunnels aus dem Gazastreifen

Die israelische Armee hat einen aus dem Gazastreifen in israelisches Gebiet führenden Tunnel gesprengt und dabei nach Angaben der in Gaza regierenden Hamas sieben Palästinenser getötet.
Titelbild
Tunnel zwischen Palästina und Israel.Foto: SAID KHATIB/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Oktober 2017

Die israelische Armee hat am Montag einen aus dem Gazastreifen in israelisches Gebiet führenden Tunnel gesprengt und dabei nach Angaben der dort herrschenden Hamas sieben Palästinenser getötet.

Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium der Hamas-Regierung mit. Es handelte sich um Mitglieder radikalislamischer Palästinenserorganisationen. Die israelische Armee rechtfertigte die Sprengung als „Neutralisierung eines Terrortunnels“.

Zwei der Toten gehörten dem bewaffneten Arm der radikalislamischen Hamas, den Essedin-al-Kassam-Brigaden, an. Die übrigen fünf gehörten mutmaßlich der mit der Hamas verbündeten Islamistengruppe Islamischer Dschihad an. Beide Gruppen bestätigten die Angaben.

Ein israelischer Militärsprecher begründete die Sprengung des Tunnels in der Gegend von Chan Junes mit einer „schweren und inakzeptablen Verletzung der israelischen Souveränität“. Der Tunnel habe im südlichen Gazastreifen begonnen und unterirdisch nach Israel geführt.

Zerstört worden sei der Tunnel auf israelischem Gebiet in der Nähe des israelischen Dorfs Kissufim. Israelis seien dabei nicht in Gefahr gewesen.

Es ist nicht sicher, dass der Tunnel von der Hamas betrieben wurde

Der Militärsprecher sagte, Israel strebe keine Eskalation im Konflikt mit der Hamas an. Er konnte nicht sagen, ob der Tunnel von der Hamas betrieben wurde, machte die Organisation aber gleichwohl für dessen Bau verantwortlich.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte, sein Land entwickele derzeit eine „innovative Technologie, um die Bedrohung durch die Tunnel in den Griff zu bekommen“.

Die Hamas erklärte, der israelische Angriff auf den Tunnel bedeute sehr wohl eine „gefährliche Eskalation“. Die radikalislamische Organisation rief zwar nicht zu Gegenangriffen auf, hob aber hervor, dass der „Widerstand gegen die Besatzung“ ein Recht des palästinensischen Volkes sei.

Der Islamische Dschihad erklärte, die Tunnel seien „Teil einer Politik der Abschreckung zur Verteidigung des palästinensischen Volks“.

Mitte Oktober hatte die Hamas mit dem palästinensischen Rivalen Fatah ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet; demnach soll eine palästinensische Einheitsregierung spätestens zum 1. Dezember die vollständige Kontrolle im Gazastreifen übernehmen. (afp)



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