Trump erwartet „produktives“ Treffen mit Chinas Präsident Xi: „Es wird ein sehr spannender Tag“

US-Präsident Trump erwartet ein "produktives" Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Für China gingen die Exporte in die USA im Vergleich zum 1. Quartal 2018 um 15,8 Prozent zurück. Vor allem Taiwan, Südkorea und Vietnam konnten durch den Handelsstreit USA-China bislang zulegen.
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Ein Hongqi, der vom ehemaligen Staatspräsidenten Hu Jintao verwendet wurde, wurde auf einer Automesse in Peking ausgestellt.Foto: Feng Li/Getty Images
Epoch Times28. Juni 2019

In Osaka werden sich US-Präsident Donald Trump und der chinesische Staatschef Xi Jinping treffen. „Ich denke, es wird produktiv“, sagte Trump am Freitag, Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow versicherte, dass es für die Gespräche zwischen Washington und Peking von keiner Seite Vorbedingungen gebe. „Es wird ein sehr spannender Tag“, sagte Trump.

Die USA und China produzieren im Wesentlichen für ihre riesigen Binnenmärkte, die Exporte sind vergleichsweise niedrig. Innerhalb der Länder gibt es keine Zölle und damit auch keinen „Zollkrieg“, wie er in manchen Medien beschrieben wird.

China hat ein Problem – ein weltweiter Handelskrieg ist unwahrscheinlich

Der Anteil des chinesisch-amerikanischen Handels am Welthandel beträgt nur 3,1 Prozent (Quelle: Gabor Steingart). Mit diesem geringen Anteil kann die Weltwirtschaft nicht erschüttert werden. Der gesamte Handel der Welt umfasst 22,8 Billionen US-Dollar. Zwischen China und den USA wurde im Jahr 2017 der Anteil von Waren und Dienstleistungen auf 0,7 Billionen US-Dollar geschätzt – zwischen der EU und den USA auf 1,16 Billionen Dollar und damit auf 5,1 Prozent.

Dass es zu weltweiten Erschütterungen durch die Handelsstreitigkeiten der USA und China kommt, ist nicht zu erwarten. Solle in einem asiatischen Land die Produktion ausfallen, werden die großen Konzerne sofort in einem anderen Land verstärkt agieren.

Für China gingen die Exporte in die USA im ersten Quartal 2019 im Vergleich zum 1. Quartal 2018 um 15,8 Prozent zurück. Vor allem Taiwan, Südkorea und Vietnam konnten durch den Handelsstreit USA-China bislang zulegen, weitere Steigerungen gab es in Indien, Japan und Thailand.

USA und China sind nicht gleichermaßen vom Handelsstreit betroffen: Laut OECD entspricht der Handel mit den USA für China 3,9 Prozent des chinesischen BIP. In den USA liegt dieser Anteil umgekehrt nur bei 1,3 Prozent.

Seit dem vergangenen Jahr hat Trump stufenweise Zölle auf eine Reihe chinesischer Güter im Wert von inzwischen insgesamt 250 Milliarden Dollar verhängt. Die Zölle liegen mittlerweile für alle betroffenen Waren bei 25 Prozent. China hat mit Gegenzöllen auf US-Waren im Wert von 110 Milliarden Dollar reagiert – das sind fast die gesamten US-Exporte in die Volksrepublik.

Keine Vorbedingungen für die USA

Kudlow sagte in Washington, es gebe „keine Vorbedingungen“ für die Gespräche zwischen Trump und Xi. Damit wies Trumps Berater einen Bericht der Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ zurück.

Die Zeitung hatte geschrieben, Xi werde Trump bei dem Treffen in Osaka eine Liste mit Vorbedingungen für eine Beilegung des Handelsstreits vorlegen. Zu diesen Forderungen gehöre die Einstellung aller Versuche, US-Unternehmen von Geschäften mit dem chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei abzuhalten. Die US-Regierung hat den Netzwerkausrüster als Risiko für die nationalen Sicherheitsinteressen der Vereinigten Staaten eingestuft.

Kudlow sagte, Trump werde zusätzliche Zölle verhängen, wenn das Gespräch in Osaka erfolglos sei. Worin ein Erfolg aus US-Sicht bestehen würde, sagte er nicht. Zugleich versicherte Kudlow, dass Trump auf eine Einigung hinarbeite:

Er hätte dieses Treffen mit Präsident Xi nicht, wenn er nicht an diesem Deal interessiert wäre.“

Vor seinem Abflug nach Osaka hatte Trump gesagt, China wolle eine Einigung, weil die Wirtschaft von China zusammenbreche. Im Fernsehsender Fox News bekräftigte Kudlow Trumps Darstellung, dass der Handelsstreit der chinesischen und nicht der US-Wirtschaft schade. Die Strafzölle sollten Peking zurück an den Verhandlungstisch bringen, nötigenfalls werde es „zusätzliche Zölle“ geben. (ks mit Material von afp)



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