Hoffnungsträger der Demokraten: O’Rourke steigt in US-Präsidentschaftsrennen ein

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Allem Anschein nach tritt Demokrat Beto O'Rourke ins Rennen um die US-Präsidentschaft ein.Foto: Kathy Willens/AP/dpa
Epoch Times14. März 2019

Der als Hoffnungsträger der US-Opposition geltende Ex-Kongressabgeordnete Beto O’Rourke will bei den Wahlen im kommenden Jahr gegen Präsident Donald Trump antreten. Der 46-Jährige kündigte am Donnerstag offiziell an, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten zu bewerben. Er wolle das „sehr tief gespaltene Land“ vereinen und die „globale Führungsrolle“ der USA wiederherstellen, kündigte der Texaner in einem Webvideo an.

Obwohl O’Rourke bei der Senatswahl im November gescheitert war, genießt er an Teilen der Parteibasis weiterhin Kultstatus. Seine Niederlage im traditionell konservativen Texas gegen den republikanischen Senator Ted Cruz war nur  knapp ausgefallen und insofern ein starker Achtungserfolg. O’Rourke war es gelungen, eine enthusiastische Graswurzelkampagne zu mobilisieren und die beachtliche Spendensumme von 70 Millionen Dollar von Kleinspendern einzusammeln.

Der Texaner reiht sich nun allerdings in ein bereits breites Bewerberfeld bei den Demokraten ein. Zu den inzwischen 15 Anwärtern auf die Präsidentschaftskandidatur gehören die Senatoren Cory Booker, Kirsten Gillibrand, Kamala Harris, Amy Klobuchar, Bernie Sanders und Elizabeth Warren sowie Ex-Wohnungsbauminister Julian Castro. Als weiterer möglicher Bewerber gilt Ex-Vizepräsident Joe Biden. Der 76-Jährige will seine politischen Pläne bald bekanntgeben.

O’Rourke kündigte an, eine „positive Kampagne“ führen zu wollen, die weltanschauliche und gesellschaftliche Grenzen überwinden solle. Er nannte unter anderem die Eindämmung des Einflusses von Konzernen auf die Politik und die Bekämpfung des Klimawandels als zentrale Herausforderungen.

Die „miteinander verbundenen Krisen in unserer Wirtschaft, unserer Demokratie und in unserem Klima“ könnten das Land entweder „verschlingen“ – oder sie böten die „größte Gelegenheit, den Genius der Vereinigten Staaten von Amerika zu entfesseln“, sagte der telegene Ex-Abgeordnete. Mit seiner optimistisch-versöhnlichen Botschaft setzt sich O’Rourke gegen den polemischen Politikstil Trumps ab.

In dem Webvideo, das ihn an der Seite seiner Ehefrau auf dem heimischen Sofa zeigte, plädierte O’Rourke für einen allgemeinen Krankenversicherungsschutz und eine liberale Einwanderungspolitik: „Wenn die Immigration ein Problem ist, ist sie das bestmögliche Problem, das dieses Land haben kann.“ Zuwanderern solle der Zugang zu legalen Jobs ermöglicht werden – auch damit grenzte sich O’Rourke scharf von Trump ab, der eine restriktive Einwanderungspolitik verfolgt und die illegale Zuwanderung als Gefahr beschreibt.

O’Rourke war bereits seit seinem Senatswahlkampf in Texas, der landesweit für große Aufmerksamkeit sorgte, als möglicher Präsidentschaftsbewerber gehandelt worden. Der charismatische frühere Punk-Musiker hatte in seiner damaligen Kampagne gezeigt, welche mobilisierende Ausstrahlungskraft er vor allem auf Jungwähler ausüben kann.

Der dreifache Familienvater spielte früher Bass in einer Punkband, studierte englische Literatur in New York und gründete eine Internetfirma. Seine politische Karriere begann 2005 im Stadtrat seiner Heimatstadt El Paso, dem er sechs Jahre angehörte.

2012 wurde O’Rourke in das US-Repräsentantenhaus gewählt. Sein dortiges Mandat endete zu Jahresbeginn, so dass er sich nun voll seiner Präsidentschaftskampagne widmen kann. (afp)



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