Hunderttausende zu Anti-Trump-Protesten in den USA erwartet

Nachdem am Freitag auf der National Mall in Washington noch hunderttausende Trump-Anhänger die Vereidigung des 70-Jährigen gefeiert hatten, dürfte sich die Promenade im Zentrum der US-Hauptstadt am Samstag in ein Meer aus Protestplakaten verwandeln.
Titelbild
Anti-Trump-StickerFoto: Mark Makela/Getty Images
Epoch Times21. Januar 2017

Am ersten vollen Arbeitstag des neuen US-Präsidenten Donald Trump sind hunderttausende seiner Kritiker zu Demonstrationen erwartet worden. Allein in Washington wurde am Samstag mit mehr als 200.000 Teilnehmern beim „Marsch der Frauen“ gerechnet, darunter Prominente aus dem Showgeschäft.

Trump begann bereits, die Politik seines Vorgängers Barack Obama rückgängig zu machen: In einer seiner ersten Amtshandlungen unterzeichnete er ein Dekret gegen dessen Gesundheitsreform .

Nachdem am Freitag auf der National Mall in Washington noch hunderttausende Trump-Anhänger die Vereidigung des 70-Jährigen gefeiert hatten, dürfte sich die Promenade im Zentrum der US-Hauptstadt am Samstag in ein Meer aus Protestplakaten verwandeln. Die Bewegung „Women’s March on Washington“ hatte über soziale Netzwerke zur Teilnahme an Demonstrationen im ganzen Land aufgerufen. Bis zum Freitag bestätigten 225.000 Menschen ihre Teilnahme in der Hauptstadt.

„Schwestermärsche“ der Trump-Gegner

In rund 300 weiteren US-Städten, darunter New York, Boston, Los Angeles und Seattle, waren „Schwestermärsche“ geplant, und auch in 300 Städten im Ausland wollten Trump-Gegner auf die Straße gehen. Den Auftakt machten am Samstag Australien und Neuseeland, außerdem gab es Proteste in mehreren europäischen Städten.

Unterstützt wurde die Aktion von namhaften Künstlern, darunter die Sängerinnen Cher und Katy Perry. Bei der Kundgebung in Washington wollten unter anderen Hollywood-Star Scarlett Johansson und Regisseur Michael Moore sprechen. Schriftsteller wollten in den USA und in anderen Ländern Lesungen gegen Trump veranstalten.

Für Trump stand am Samstag lediglich die Teilnahme an einem ökumenischen Gottesdienst in der Nationalkathedrale von Washington auf dem Programm. Neben Vertretern verschiedener christlicher Glaubensrichtungen wurden dazu auch Geistliche anderer Religionen erwartet, darunter ein Rabbi und ein Imam.

Trump hatte am Freitag mit der Parole „Amerika zuerst“ sein Amt angetreten. In seiner Antrittsrede kündigte er an, bei all seinen Entscheidungen, sei es zu Handel, Einwanderung oder Außenpolitik, stets die Interessen der USA voranzustellen.

Veränderungen in „Obamacare“: Nicht anwenden oder verzögern, wenn sie eine finanzielle Belastung darstellt

Noch am selben Tag unterzeichnete Trump eine Exekutivanordnung, um die Lasten der Gesundheitsreform zu minimieren. In dem Dekret gab er allen staatlichen Stellen die Erlaubnis, „Obamacare“ nicht anzuwenden oder die Reform zu verzögern, sollte sie eine finanzielle Belastung darstellen. Trumps Stabschef Reince Priebus sprach von einer Zwischenlösung, bis die Reform abgeschafft werde.

Trump hatte die Gesundheitsreform vehement kritisiert und versprochen, sie durch ein neues System zu ersetzen. Die Republikaner, die nach Trumps Amtsantritt nun beide Parlamentskammern sowie das Weiße Haus kontrollieren, halten „Obamacare“ für zu teuer und umfangreich und kritisieren den staatlichen Einfluss.

Verteidigungsminister James Mattis und Heimatschutzminister John Kelly bestätigt

Trump unterzeichnete am Freitag auch die nötigen Dokumente zur Vereidigung von Verteidigungsminister James Mattis und Heimatschutzminister John Kelly. Zuvor hatte der US-Senat grünes Licht für die beiden Kabinettsmitglieder gegeben. Diese beiden „amerikanischen Helden“ würden „umgehend mit der wichtigen Arbeit beginnen“, das Militär zu reformieren, die Nation zu verteidigen und die Grenzen zu sichern, erklärte Trump.

Der 66-jährige Ex-General Mattis hat jahrzehntelange Erfahrungen mit Kriegseinsätzen. Er war unter anderem in Afghanistan und im Irak im Einsatz. Der ebenfalls 66-jährige Heimatschutzminister und frühere General Kelly tritt für eine resolute Absicherung der Grenzen ein. Wie Mattis ist er ein Marineinfanterist und kommandierte Kampftruppen im Irak. (afp)



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