Hurrikan „Maria“ richtet schwere Zerstörungen auf Karibikinsel Dominica an

Hurrikan "Maria" traf am Dienstag mit zerstörerischer Wucht die Insel Dominica. Regierungschef Roosevelt Skerrit erklärte, seine Insel habe "alles, was mit Geld gekauft und ersetzt werden kann", verloren.
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Eine Maria-Statue nach einem Wirbelsturm.Foto: BORIS HORVAT/AFP/Symbolbild/Getty Images
Epoch Times19. September 2017

Nur zwei Wochen nach dem verheerenden Wirbelsturm „Irma“ wird die Karibik erneut von einem Hurrikan der Katgorie fünf heimgesucht: „Maria“ traf am Dienstag mit zerstörerischer Wucht die Insel Dominica. Regierungschef Roosevelt Skerrit erklärte, seine Insel habe „alles, was mit Geld gekauft und ersetzt werden kann“, verloren. „Maria“ erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA (NHC) mitteilte, wurde aber später um eine Kategorie herabgestuft.

Skerrit sprach beim Onlinenetzwerk Facebook von „großräumiger Zerstörung“ auf der Insel. Er forderte „alle Arten von Hilfe“ an, insbesondere benötigten die Behörden Hubschrauber, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Der Flughafen und die Häfen von Dominica waren geschlossen. In sozialen Online-Netzwerken berichteten Inselbewohner über umgestürzte Bäume und Strommasten, starken Regen und Überschwemmungen.

Nachdem der Wirbelsturm Dominica hinter sich gelassen hatte, wurde „Maria“ zu einem weiterhin „äußerst gefährlichen“ Hurrikan der Kategorie vier herabgestuft. Das NHC in Miami warnte, dass der Sturm auf seinem voraussichtlichen weiteren Weg in Richtung britische Jungferninseln und zum US-Außengebiet Puerto Rico wieder an Stärke gewinnen könne.

Auf der französischen Insel Guadeloupe wurden vorsorglich mehrere Gebiete evakuiert. Dort galt die höchste Sturmwarnstufe violett, alle Einwohner wurden aufgerufen, drinnen Schutz zu suchen. Auf der französischen Insel Martinique waren laut der Präfektur 33.000 Haushalte ohne Strom, größere Schäden gab es offenbar nicht. Air France, Air Caraibes und Corsair sagten ihre Flüge von und nach Martinique und Guadeloupe ab.

Das Katastrophenschutzzentrum der Dominikanischen Republik ordnete für Dienstag und Mittwoch vorsorgliche Evakuierungen an. Davon seien insbesondere Gebiete im Norden des Urlaubslandes betroffen, hieß es. Auf der zwischen Frankreich und den Niederlanden geteilten Insel Saint-Martin/Sint Maarten riefen die Behörden Alarmstufe Rot aus.

Der Leiter einer Hurrikan-Taskforce der britischen Armee, Chris Austin, sagte: „Wir bereiten uns auf das Unerwartete vor, wir planen für das Schlimmste.“ Die niederländische Marine erklärte im Kurzmitteilungsdienst Twitter, Soldaten seien auf dem Weg zu den kleinen Inseln Saba und St. Eustatius, um dort für Sicherheit zu sorgen.

Frankreichs Innenminister Gérard Collomb hatte am Sonntag die sofortige Entsendung von 110 zusätzlichen Soldaten des Zivilschutzes und hunderter weiterer Einsatzkräfte angekündigt. Da Guadeloupe bislang die Logistikzentrale für die Hilfslieferungen an die von Hurrikan „Irma“ betroffenen Inseln gewesen sei, rechnete Collomb wegen „Maria“ nun mit „großen Schwierigkeiten“.

Die Regierungen in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden sehen sich seit dem Durchzug von „Irma“ Vorwürfen ausgesetzt, sie hätten zu spät auf das Unwetter in ihren Überseegebieten reagiert. Für Unmut sorgten neben Stromausfällen sowie Trinkwasser- und Lebensmittelengpässen auch Plünderungen.

„Irma“ hatte vor zwei Wochen in der Karibik schwere Zerstörungen angerichtet. Mindestens 40 Menschen starben. Anschließend wütete der Hurrikan im US-Bundesstaat Florida.

Nach neuen Angaben vom Montag starben dort mindestens 50 Menschen infolge des Hurrikans. Auf dem Festland von Florida seien 34 Menschen durch „Irma“ ums Leben gekommen, teilten die Behörden mit. Bei dieser vorläufigen Bilanz wurden allerdings nicht die Opfer auf den Keys mitgezählt; auf der Inselkette vor Florida starben nach Angaben der zuständigen Bezirksverwaltung mindestens acht Menschen. Auch die acht Menschen, die in einem Altersheim bei Miami wegen Stromausfalls infolge des Sturms starben, wurden in der vorläufigen Bilanz noch nicht mitgezählt.

Viele Wissenschaftler vermuten, dass schwere Wirbelstürme wie „Irma“ und davor „Harvey“ aufgrund des Klimawandels an Intensität zunehmen. (afp)



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