„Ich denke, es spaltet das Land“: Trump nennt Sonderermittler schädlich

"Ich denke, es spaltet das Land", sagt US-Präsident Trump mit Blick auf die Entscheidung des Justizministeriums einen unabhängigen Sonderermittler zur Russland-Affäre einzusetzen.
Titelbild
US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. 23. Januar 2017.Foto: Chip Somodevilla/Getty Images
Epoch Times19. Mai 2017

Die Einsetzung eines unabhängigen Sonderermittlers zur Russland-Affäre ist nach den Worten von US-Präsident Donald Trump schädlich für sein Land.

„Ich denke, es spaltet das Land“, kommentierte Trump die Entscheidung des Justizministeriums. Der US-Präsident wollte am Freitag zu einer Reise in den Nahen Osten und nach Europa aufbrechen, die von den Skandalen um die möglichen illegalen Russland-Kontakte seines Wahlkampfteams und seinen Rauswurf von FBI-Chef James Comey überschattet werden dürfte.

Trump bezeichnete sich am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter als Opfer der „größten Hexenjagd auf einen Politiker in der US-Geschichte“. Später sagte er in einer Pressekonferenz mit dem dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos im Weißen Haus: Wegen der Russland-Verdächtigungen „haben wir ein sehr gespaltenes Land“.

Der US-Präsident fügte hinzu, zwar respektiere er die Entscheidung von Vizejustizminister Rod Rosenstein, einen Sondermittler einzusetzen. Doch sei die ganze Angelegenheit „eine Hexenjagd“. Es gebe keine Absprachen zwischen seiner Wahlkampagne oder ihm selbst und Moskau. Die Vorwürfe seien „total lächerlich“.

Im Kongress wurde die Ernennung des früheren FBI-Direktors Robert Mueller zum Sonderermittler hingegen parteiübergreifend begrüßt. Der Posten ist mit umfassenden Vollmachten ausgestattet und vor politischer Einflussnahme geschützt.

Mit Muellers Ernennung trug Rosenstein den seit der Entlassung Comeys in der vergangenen Woche stark gewachsenen Sorgen Rechnung, dass die Russland-Ermittlungen durch politischen Druck ausgebremst werden könnten.

Trump bestritt in der Pressekonferenz auch, dass er versucht habe, Comey zur Einstellung der Ermittlungen gegen den zurückgetretenen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn zu bewegen.

Laut Medienberichten soll der geschasste FBI-Chef in einem Memo festgehalten haben, dass Trump ihn aufgefordert habe, nicht mehr gegen Flynn zu ermitteln. Diese Notizen könnten nun von Mueller angefordert werden. Die Berichte über dieses Memo hatten eine Diskussion darüber ausgelöst, ob sich Trump möglicherweise der Justizbehinderung schuldig gemacht habe. Das betreffende Gespräch zwischen Trump und Comey soll am Tag nach Flynns Rücktritt im Februar stattgefunden haben.

Trump wollte am Freitagnachmittag zu seiner ersten Auslandsreise als Präsident starten, die ihn zunächst nach Saudi-Arabien, Israel und ins Westjordanland führen wird. Weitere Stationen der neuntägigen Reise sind der Vatikan, wo er von Papst Franziskus empfangen werden soll, der Nato-Gipfel in Brüssel sowie der Gipfel der sieben führenden Industriestaaten (G7) in Taormina auf Sizilien. (afp)



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