IGFM: China ist ein Meister der Manipulation

"Die Informationspolitik der Zensur und Manipulation Chinas ist mehr als fahrlässig, sie ist eine Bedrohung für alle Menschen weltweit", kritisiert die IGFM. Bei der chinesischen Regierung sei wie bei allen autoritären Regimen immer Skepsis nötig.
Die Große Halle des Volkes in Peking, China.
Die Große Halle des Volkes in Peking, China.Foto: Andrea Verdelli/Getty Images
Epoch Times18. Februar 2020

In China steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiter an. Ob die tatsächlichen Zahlen der Infizierten und Toten in Wahrheit nicht viel höher seien, gelte als fraglich. Denn schon als das neuartige Virus Mitte Januar erstmals international Schlagzeilen machte, hätten laut der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) einige Medien gemutmaßt, dass die chinesischen Behörden Informationen über die Epidemie bereits im Anfangsstadium unterdrückten.

„China ist ein Meister der Meinungslenkung und hat die Zensur auf allen Ebenen perfektioniert. Bei offiziellen Zahlen und den Daten der Kommunistischen Partei und der chinesischen Regierung ist – wie bei allen autoritären Regimen – immer Skepsis angebracht“, erklärt die IGFM, die sich für die weltweite Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzt.

In einer Pressemitteilung wirft die IGFM der chinesischen Regierung Fehlinformationen und geschönten Fallzahlen beim Coronavirus vor: „Als das Coronavirus im Dezember 2019 in der zentralchinesischen Stadt Wuhan erstmals als Problem wahrgenommen wurde, war die erste Reaktion der Kommunistischen Partei jegliche Kommunikation bezüglich dieses Themas zu verhindern.“

Manipulation, Unterdrückung und Zensur statt Aufklärung

Anstatt die Bevölkerung aufzuklären, wurden acht Personen verhaftet – unter anderem der Arzt Li Wenliang, der inzwischen Woche verstorben ist. Er hatte auf WeChat, dem in China weit verbreiteten Chat-Dienst, vor dem neu entdeckten Virus gewarnt.

Danach nahm die Zensur ihren Lauf. Social Media Posts seien gelöscht und Journalisten daran gehindert worden, darüber zu schreiben. Als schließlich Mitte Januar internationale Medien von dem Virus erfuhren, wären Berichte darüber aufgetaucht, dass die offiziellen Zahlen der chinesischen Regierung nicht der Wahrheit entsprechen würden. Statt 60 sollten zu dem Zeitpunkt bereits 1.700 Menschen infiziert gewesen sein, schreibt IGFM.

Gleichzeitig sei bekannt geworden, dass die Krankenhäuser in Wuhan Patienten wieder weggeschickt hatten, weil sie nicht ausreichend ausgerüstet waren. Außerdem fehlten Ärzten die Testkits, um die Infektion festzustellen – was die Daten zusätzlich verfälschte.

Erst als auch im Ausland Coronavirus-Fälle auftraten, änderte sich die Strategie der chinesischen Behörden. Die Regierung fürchtete, dass die internationale Kritik zu Protesten in der Heimat führen könnte, sagt die Menschenrechtsorganisation. So hätten sich die Fallzahlen bei offiziellen Angaben plötzlich sprunghaft erhöht – innerhalb von drei Wochen um über 42.000. Auch seien kritische Posts bei WeChat nicht mehr sofort gelöscht worden.

Fahrlässige Informationspolitik

„Die Informationspolitik der Zensur und Manipulation Chinas ist mehr als fahrlässig, sie ist eine Bedrohung für alle Menschen weltweit. Da die Menschen nicht wussten, wie gefährlich das Virus ist, reisten sie weiter unbehelligt nach Wuhan, in andere Städte Chinas sowie ins Ausland und verbreiteten dadurch das Virus“, kritisiert die IGFM.

Erst kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest, das die Chinesen weltweit mit ihren Verwandten feiern und daher jedes Jahr eine große Reisewelle auslöst, alarmierten die chinesischen Behörden ihre Bürger. Als die Millionenstadt Wuhan unter Quarantäne gestellt wurde, sei das Ausmaß  erst so richtig bewusst geworden.

„Das Verhalten der chinesischen Regierung folgt der Krisen-Strategie eines jeden autoritären Regimes – leugnen, verharmlosen und Kritiker mit allen Mitteln zum Schweigen bringen“, betont die IGFM.

Die Manipulation geht weiter

Während die Weltgesundheitsorganisation China für die Transparenz und das schnelle Handeln lobe, habe China die Krise immer noch nicht im Griff. Angehörige von Patienten in Wuhan würden darüber klagen, dass es in den Krankenhäusern immer noch an Ärzten und Tests fehle.

Inzwischen würde eine kritische Berichterstattung der Medien wieder unterbunden. Hashtags, die in Zusammenhang mit der freien Meinungsäußerung bei der Corona-Epidemie stehen, seien gelöscht.

„Der Coronavirus und der Umgang der chinesischen Regierung mit der Krise zeigt, dass die Manipulation der öffentlichen Meinung und die Fehlinformation in Autokratien in einer globalisierten Welt auch die in Demokratien lebenden Menschen betreffen kann“, so die IGFM. „Die Zensur in China bedroht somit indirekt die Gesundheit der Menschen in Deutschland.“ (sua)

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