Ikea-Gründer Ingvar Kamprad im Alter von 91 Jahren gestorben

Ikea-Gründer Ingvar Kamprad ist tot. Er sei im Alter von 91 Jahren in seinem Haus im südschwedischen Smaland "friedlich eingeschlafen", teilte die schwedische Möbelkette mit.
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IKEA-FilialeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. Januar 2018

Ikea-Gründer Ingvar Kamprad ist tot. Er sei am Samstag im Alter von 91 Jahren nach kurzer Krankheit in seinem Haus im südschwedischen Smaland „friedlich eingeschlafen“, teilte die schwedische Möbelkette am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Kamprad, der Ikea im Alter von 17 Jahren gegründet hatte, war einer der reichsten Menschen der Welt.

„Sein Vermächtnis wird noch viele Jahre lang bewundert werden“, sagte Ikea-Chef Jesper Brodin. Kamprads Vision sei es gewesen, den Alltag für viele Menschen zu verbessern. Schwedens Regierungschef Stefan Löfven würdigte den verstorbenen Ikea-Gründer als einen „einzigartigen Unternehmer“ mit großer Bedeutung für die Wirtschaft des skandinavischen Landes.

Der 1926 geborene Kamprad hatte Ikea als 17-Jähriger in seinem Heimatort Älmhult gegründet. Er lieferte zunächst per Fahrrad Produkte wie Kugelschreiber und Bilderrahmen zu Niedrigpreisen aus. Möbel kamen, damals noch im Ganzen, 1947 ins Ikea-Angebot. 1951 erschien erstmals ein Katalog, ausgeliefert per Milchmann.

Kurz darauf verlegte sich Kamprad komplett aufs Geschäft mit Möbeln. 1956 wurde mit dem Tisch „Lövet“ erstmals ein Möbelstück zum Eigenbau angeboten – die Beine waren nicht mit der Tischplatte verbunden. Fünf Jahre nach Eröffnung der ersten Ikea-Hauses in Kamprads Heimatort Älmhult 1958 wurde in Oslo die erste Filiale außerhalb Schwedens gegründet. 1974 öffnete der erste deutsche Ikea in München.

Heute beschäftigt der Konzern 190.000 Menschen und verzeichnet einen Umsatz von 38 Milliarden Euro. Weltweit gibt es 403 Ikea-Möbelhäuser. Kamprads Vermögen wird auf mehr als 37 Milliarden Euro geschätzt.

Trotz seines Reichtums war der Unternehmensgründer für seine Sparsamkeit bekannt. In den 70er Jahren zog er zunächst nach Dänemark und dann in die Schweiz, um Steuern zu sparen. Von 2010 an übergab er die Leitung des Unternehmens nach und nach an seine drei Söhne. Vier Jahre später kehrte er nach Schweden zurück, um näher bei seiner Familie und Freunden zu sein.

Der Ikea-Konzern ist ein kaum durchschaubares, multinationales Geflecht. Die Luxleaks-Affäre warf 2014 ein Schlaglicht auf das Steuergebaren von Ikea. Ende 2017 nahm die EU-Kommission das schwedische Möbelhaus wegen möglicherweise unzulässiger Steuerpraktiken ins Visier.

Auch Kamprads politische Vergangenheit brachte ihm immer wieder Kritik ein. Er hatte als junger Mann während des Zweiten Weltkriegs Verbindungen zu schwedischen Nationalsozialisten, wie eine schwedische Zeitung 1994 enthüllte. Nach eigenen Angaben brach Kamprad den Kontakt zu der Gruppierung 1948 ab. In einem Brief an seine Mitarbeiter beschrieb Kamprad seine Nähe zu den Extremisten als den „größten Fehler meines Lebens“. (afp)



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