„Illegalen Festnahmen, die der Einschüchterung dienen“: Türkische Behörden halten französischen Journalisten fest

Laut der Chefredakteurin der französischen Online-Zeitung "Les Jours" hatte die Redaktion seit dem Nachmittag keinen Kontakt mehr zu ihrem Journalisten in der Türkei. "Wir fordern seine sofortige Freilassung. Wir sind sehr beunruhigt," so Roberts.
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Demonstration gegen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit in der Türkei.Foto: OZAN KOSE/AFP/Getty Images
Epoch Times12. November 2016

Die türkischen Behörden haben am Freitag einen französischen Journalisten festgehalten. Olivier Bertrand sei „ohne Grund festgenommen“ worden, als er sich für eine Reportage in der Provinz Gaziantep im Südosten der Türkei aufhielt, sagte die Chefredakteurin der Online-Zeitung „Les Jours“, Isabelle Roberts, am Freitagabend.

Ein mitreisender türkischer Fotograf sei dagegen nach einigen Stunden freigelassen worden.

Laut Roberts hatte die Redaktion seit dem Nachmittag keinen Kontakt mehr zu Bertrand. „Wir fordern seine sofortige Freilassung. Wir sind sehr beunruhigt.“ Die französische Botschaft in Ankara erklärte, sie stehe im Kontakt mit dem Journalisten und den türkischen Behörden.

Der Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Christophe Deloire, sprach in einer Twitter-Mitteilung von einer „illegalen“ Festnahme, die der „Einschüchterung“ diene. Erol Önderoglu von der türkischen Sektion der Organisation sagte, die Behörden könnten Bertrand mehrere Tage festhalten, bis der Gouverneur von Gaziantep über seine Situation entscheide. Önderoglu, der sich wegen „terroristischer Propaganda“ selbst seit Dienstag vor Gericht verantworten muss, konnte nach eigenen Angaben mit dem Franzosen telefonieren, als dieser in einem Polizeiwagen saß.

Die türkischen Behörden gehen seit dem Putschversuch vom 15. Juli massiv gegen Regierungsgegner vor, darunter kritische Medienvertreter. Zahlreiche Journalisten wurden festgenommen, darunter mehrere Mitarbeiter der Oppositionszeitung „Cumhuriyet“. Am Freitag wurde der Herausgeber der Zeitung, Akin Atalay, festgenommen. Zugleich haben sich auch die Arbeitsbedingungen für ausländische Journalisten in der Türkei erschwert. (afp)



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