Iran: Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus rückläufig – Angaben könnten jedoch geschönt sein

Zu Beginn der Krise infolge der von der KP-Führung in China ermöglichten weltweiten Ausbreitung des Coronavirus gehörte der Iran zu den am stärksten betroffenen Länder. Nun soll sich die Lage stabilisieren. Die offiziellen Angaben lassen jedoch Fragen offen.
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Frau in Teheran schützt sich mit Atemmaske.Foto: ATTA KENARE/AFP via Getty Images
Von 23. März 2020

Im Iran hat sich den offiziellen Angaben zufolge die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus tendenziell auf einem etwas niedrigeren Level eingependelt als dies etwa noch Mitte März der Fall war. Die Zahl der Toten, die an drei Tagen der Vorwoche noch über 145 gelegen hatte, lag an den vergangenen beiden Tagen erstmals seit 16. März wieder unter 130. Derzeit soll es noch 12 040 aktive Fälle von Infektionen geben, die alle einen leichten Verlauf nähmen. Geheilt wurden bislang 7913 Infizierte, verstorben sind 1685.

Damit entwickele sich der Iran stabiler als einige Länder, die zuvor noch gleichauf gelegen hatten – wie Italien oder Spanien. Die Zahlen sollten, wie kritische Beobachter anmerken, mit einer gewissen Skepsis betrachtet werden. Wie das totalitäre Regime der Kommunistischen Partei Chinas ist auch jenes in Teheran dafür bekannt, Zahlen zu manipulieren oder zu verschweigen, die sich PR-technisch in unvorteilhafter Weise auswirken könnten.

Iran will Aufhebung von Sanktionen infolge des Coronavirus erreichen

Es ist demnach denkbar, dass es eine hohe Dunkelziffer nicht in den offiziellen Statistiken erfasster Fälle gibt. Vor einer knappen Woche zitierte auch die Nachrichtenagentur Reuters den WHO-Direktor Rick Brennan, der den Iran kürzlich besuchte, mit der Äußerung, er gehe davon aus, dass die Anzahl der gemeldeten Fälle nur etwa ein Fünftel der tatsächlichen Zahlen ausmachen könne. Andererseits hat das Regime in Teheran kein Interesse an zu gravierender Ergebniskosmetik, da man die Corona-Krise auf internationaler Ebene gerne zum Anlass nimmt, eine Lockerung oder Aufhebung bestehender Sanktionen zu fordern.

Wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtet, soll Brennan seine Einschätzung, die tatsächliche Zahl der Toten infolge einer Corona-Infektion könnte bereits in der Vorwoche bei 5000 gelegen haben, auch auf Satellitenbilder gestützt haben, die zeigen sollen, wie Behörden Massengräber im iranischen Epizentrum der Krise ausheben ließen. Die unterschiedlichen Machtzentren innerhalb des Regimes arbeiten immer noch häufig aneinander vorbei und schaffen es nicht, eine gemeinsame, stringente Strategie gegen das Virus zu entwickeln. Schulen und Universitäten, die bereits zuvor geschlossen waren, werden voraussichtlich auch im April weiter geschlossen bleiben. Darüber hinaus laufen Maßnahmen jedoch eher schleppend an.

Ausgangsbeschränkungen erst nach Newroz

Die meisten Infizierten finden sich in den Provinzen Semnan, Ghom und Markasi. In Ghom hatte sich die Situation verschärft, nachdem Teile des dortigen Klerus die ersten festgestellten Fälle zum Anlass genommen hatten, zur Pilgerschaft an die wichtige geistliche Stätte aufzurufen. Dies hatte jedoch einen deutlichen Schub bezüglich der Infektionen zur Folge. 

Ähnliches wird nun befürchtet, nachdem es das Regime verabsäumt hatte, die seit Sonntag (22.3.) geltenden Ausgangsbeschränkungen bereits vor dem am Freitag zelebrierten Newroz-Neujahrsfest in Kraft zu setzen. Seit gestern dürfen einer Mitteilung der Nachrichtenagentur Isna zufolge nur noch Apotheken und größere Supermärkte in Teheran öffnen, alle anderen Geschäfte haben geschlossen zu bleiben.

Die Anordnung wurde bisherigen Beobachtungen zufolge nicht überall eingehalten. Auch Mahnungen, anlässlich des Newroz-Festes auf Reisen zu verzichten, stießen nicht allenthalben auf Resonanz. Außerdem sollen in den vergangenen drei Wochen etwa 70 000 zuvor im Iran ansässige afghanische Staatsangehörige nach Afghanistan zurückgekehrt sein. Dies ruft im Nachbarland Besorgnis hervor, dass die Heimkehrer das Virus mitgebracht haben könnten und nun eine Ausbreitung in Afghanistan drohe.

Terrorförderung durch Pandemie gestoppt?

Innerhalb des Regimes bleibt man vom Coronavirus nicht verschont. Dessen geistlicher Führer Ajatollah Ali Chamenei hat seine am Samstag geplante Neujahrsrede im Imam Resa Mausoleum abgesagt. Zudem haben sich bereits mehrere führende Köpfe des Regimes infiziert, unter anderem Angehörige der geistlichen Führung, Minister und Funktionäre der in den USA als terroristisch eingestuften „Iranischen Revolutionsgarden“.

Die überalterte Führung gehört zur Hauptrisikogruppe hinsichtlich eines möglichen kritischen Verlaufs einer Corona-Infektion. Der ranghohe Geistliche Ayatollah Haschem Bathaji Golpajegani starb zwei Tage, nachdem er positiv auf das neuartige Virus getestet und ins Krankenhaus eingeliefert worden war.

Die „Jerusalem Post“ hält es für möglich, dass die Förderung des internationalen Terrorismus durch das Regime in Teheran durch das Coronavirus zumindest vorerst gebremst werden könnte – ebenso wie Fortschritte in dessen Atomprogramm. Die drohende weitere Ausbreitung der Seuche auch in iranisch kontrollierten Gebieten Syriens, des Libanons, des Jemen oder im Gazastreifen, wo Teheran Terrormilizen unterhält oder finanziert, habe die iranische Kriegsmaschinerie gebremst. Die Sanktionen gegen das Land belasten die Wirtschaft und die Effizienz des Gesundheitswesens.   

Andererseits warnen israelische Geheimdienstmitarbeiter davor, sich zu sicher zu fühlen. Bereits vor Ausbreitung des Coronavirus habe sich das Regime in Teheran gegenüber öffentlicher Unzufriedenheit indifferent gezeigt und war bereit, der Bevölkerung auch in Zeiten der Wirtschaftskrise immer mehr Opfer zugunsten seiner machtpolitischen Projekte abzuverlangen.



Eine Buchempfehlung vom Verlag der Epoch Times

Der Öffentlichkeit ist wenig über den Einfluss der KP Chinas auf den Iran bekannt. In der sogenannten „peripheren Strategie“ der Kommunistischen Partei werden Staaten, die die Partei als zentrale Schlüsselstaaten ansieht, etabliert. Der Iran ist einer davon. Schlüsselstaaten sind für China die, die über eine beträchtliche regionale Macht verfügen und die Peking mit seinen Kapazitäten und Ressourcen leiten kann. Weiterhin haben diese Staaten keine direkten Konflikte in Bezug auf strategische Interessen mit der KP China und keine engen gemeinsamen Interessen mit den Vereinigten Staaten.

Im Nahen Osten ist der Iran der Empfänger der größten chinesischen Investitionen. Peking unterhält seit den 1980er Jahren enge wirtschaftliche und militärische Beziehungen zum Iran.

1991 stellte die Internationale Atomenergiebehörde fest, dass die KP China Uran in den Iran exportiert hatte und dass China und der Iran 1990 ein geheimes Atomabkommen unterzeichneten. Als 2002 das iranische Urananreicherungsprojekt bekannt wurde, zogen sich westliche Ölgesellschaften aus dem Land zurück und gaben der KP China damit die Möglichkeit, die Situation zu nutzen und engere Beziehungen zum Iran aufzubauen.

Dank der Unterstützung der KP China konnte der Iran die ihm auferlegte internationale Isolation überstehen und ein breites Arsenal an kurz- bis mittelfristigen ballistischen Raketen sowie Schiffsabwehrraketen entwickeln. Die Chinesen versorgten sie auch mit Seeminen und angriffstauglichen Schnellbooten und halfen dem Iran, ein Projekt für verdeckte chemische Waffen zu realisieren. Diese Tatsachen werden in Kap. 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ dargelegt.

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