IS-Chef al-Bagdadi womöglich bei russischem Luftangriff getötet

Der Anführer der Terrormiliz IS, Abu Bakr al-Bagdadi, könnte nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in Syrien getötet worden sein.
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Ein undatiertes Foto aus einem Video des Isalmischen Staates (IS) zeigt den selbst ernannten Kalifen von Bagdad und Führer des IS im Irak, Abu Bakr al-Bagdadi.Foto: dpa
Epoch Times17. Juni 2017

Der Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, ist womöglich bei einem russischen Luftangriff in Syrien getötet worden.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Freitag in Moskau, es überprüfe Hinweise darauf, dass al-Bagdadi bei einem Luftangriff Ende Mai nahe der syrischen IS-Hochburg Raka ums Leben gekommen sei. Der IS-Anführer ist seit drei Jahren nicht in der Öffentlichkeit gesehen worden, er wurde bereits wiederholt für tot erklärt.

Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge bombardierte die russische Luftwaffe am 28. Mai ein Treffen von Anführern der IS-Miliz südlich von Raka. Ziel der Versammlung sei es gewesen, IS-Kämpfer aus der umkämpften Stadt zu befreien. An diesem Treffen habe Informanten zufolge auch al-Bagdadi teilgenommen. Über verschiedene Quellen werde nun versucht, eine Bestätigung für seinen Tod zu erhalten.

Den russischen Angaben zufolge wurden bei dem Angriff auch 30 IS-Kommandeure sowie bis zu 300 Kämpfer getötet, die für die Sicherheit der Kommandeure sorgen sollten. Der Luftangriff erfolgte demnach aufgrund von Informationen einer Drohne über das Treffen der IS-Miliz. Die USA seien über den Angriff informiert worden, hieß es aus Moskau.

Die US-geführte Koalition gegen den IS erklärte, sie könne den Tod al-Bagdadis „derzeit nicht bestätigen“. Das teilte ein Sprecher der „Operation Inherent Resolve“ mit, US-Oberst Ryan S. Dillon.

Der Iraker al-Bagdadi hatte 2014 mit der IS-Miliz weite Teile des Iraks und Syriens erobert. Im Juli 2014 war al-Bagdadi im irakischen Mossul das einzige Mal öffentlich aufgetreten. Dabei rief er das „Kalifat“ des IS in Teilen des Irak und im benachbarten Syrien aus und forderte Muslime auf, seinen Anweisungen Folge zu leisten.

Seither wurde er nie wieder öffentlich gesehen. Immer wieder gab es Gerüchte, der als meistgesuchter Mann der Welt geltende IS-Anführer sei verwundet oder getötet worden. Es gab Berichte, der als „Der Geist“ bezeichnete al-Bagdadi sei an der syrisch-irakischen Grenze gesichtet worden, sein Aufenthaltsort konnte aber nie bestätigt werden.

Im März hatte US-Außenminister Rex Tillerson erklärt, al-Bagdadis Tod sei „nur eine Frage der Zeit“, da bereits „fast alle“ seiner Stellvertreter getötet worden seien.

Raka hatten die Dschihadisten im Juni 2014 unter ihre Kontrolle gebracht. Sie machten die Stadt am Euphrat zur informellen Hauptstadt ihres „Kalifats“. Inzwischen hat die sunnitische Extremistengruppe die meisten Gebiete wieder verloren. Nicht nur in Raka, sondern auch in Mossul steht sie unter Belagerung.

Das Bündnis Syrische Demokratische Kräfte (SDF) aus kurdischen und arabischen Einheiten hatte vergangene Woche nach monatelanger Vorbereitung mit Unterstützung von US-Spezialkräften und der internationalen Anti-IS-Koalition eine Offensive auf Raka gestartet.

Es wird mit langen und schwierigen Kämpfen um die dicht besiedelte und stark befestigte Altstadt von Raka gerechnet. Vor der Belagerung lebten rund 300.000 Menschen in Raka, darunter 80.000 Flüchtlinge. Nachdem zehntausende Einwohner vor der Offensive der SDF-Kämpfer geflohen sind, ist die Einwohnerzahl nach UN-Angaben auf etwa 160.000 gesunken. (afp)



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