IS-Kämpfer in „klimatisierten Bussen“ zur irakischen Grenze gebracht – US-Angriff stoppt Konvoi

IS-Kämpfer und ihre Familien sollten mit Bussen über Syrien an die irakische Grenze gebracht werden – das vereinbarte die IS-Miliz mit der libanesischen Hisbollah. Diese Vereinbarung stößt im Libanon und bei den USA auf Unmut. Ein US-Luftangriff stoppte heute den Buskonvoi des IS.
Titelbild
Ein US-Luftangriff in Syrien (Symbolbild).Foto: John Moore/Getty Images
Epoch Times30. August 2017

Mit Luftangriffen im Osten Syriens haben die US-Streitkräfte einen Konvoi der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus dem Libanon gestoppt.

Die Kampfflieger hätten eine Straße und eine Brücke zerstört und damit dem Buskonvoi mit mehreren hundert IS-Kämpfern und ihren Angehörigen den Weg abgeschnitten, sagte ein Sprecher der US-geführten Anti-IS-Koalition, Ryan Dillon, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Vereinbarung zwischen IS und Hisbollah: IS-Kämpfer und Familien sollen an irakische Grenze gebracht werden

Die IS-Miliz hatte nach wochenlangen Gefechten im Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Libanon mit der libanesischen Hisbollah-Miliz den Abzug ihrer Kämpfer vereinbart.

Das umstrittene Abkommen sieht vor, dass die Dschihadisten mit ihren Familien nach Bukamal in der ostsyrischen Provinz Deir Essor gebracht werden, die als einzige Provinz Syriens noch unter Kontrolle der Extremistengruppe ist.

USA: IS-Kämpfer werden niemals in den Irak gelangen

Der US-Koordinator für den Kampf gegen die IS-Miliz, Brett McGurk schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter: „IS-Terroristen sollten auf dem Schlachtfeld getötet und nicht ohne Zustimmung des Irak durch Syrien zur irakischen Grenze gefahren werden“.

Die Anti-IS-Koalition werde dafür sorgen, dass die IS-Kämpfer niemals in den Irak gelangten oder aus den Resten ihres „Kalifats“ fliehen könnten, so McGurk.

Der Koalitionssprecher Dillon sagte, sollte es möglich sein, die IS-Kämpfer zu treffen, ohne ihre mitreisenden Angehörigen zu gefährden, werde die Anti-IS-Koalition dies tun.

Libanon feiert Sieg über den IS

Libanons Präsident Michel Aoun feierte den Abzug des IS am Mittwoch als „Sieg des Libanons über den Terrorismus“, und Armeechef Joseph Aoun verkündete das Ende des Militäreinsatzes gegen die IS-Miliz.

Die Dschihadisten hatten sich 2014 nach blutigen Kämpfe mit der Armee im bergigen Grenzgebiet zu Syrien festgesetzt und sieben libanesische Soldaten entführt, deren mutmaßliche Überreste nun gefunden wurden.

Iraks Ministerpräsident: Abzug der Extremisten in „klimatisierten Bussen“ ist „Beleidigung für das irakische Volk“

Die Vereinbarung zum Abzug der Extremisten in „klimatisierten Bussen“ ist im Libanon umstritten und auch der Irak kritisierte scharf, dass hunderte IS-Kämpfer an seine Grenze gebracht werden.

Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi sprach von einer „Beleidigung für das irakische Volk“ und nannte das Abkommen „inakzeptabel“. Im Irak ist die IS-Miliz nach jahrelangen Kämpfen inzwischen weitgehend besiegt. (afp)

Mehr dazu:

Syrien wirbt um deutsche Firmen – Wenn der Krieg vorbei ist, werden „die Europäer Schlange stehen“

Libanon: Streitkräfte erobern IS-Stellungen und hissen spanische Flagge für Terroropfer

Offensiven gegen die IS-Terrormiliz im Irak – Außerdem: Schiiten gegen Sunniten

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion