Israel war für 25 Stunden geschlossen

Yom Kippur in Israel
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Kinder von ultraorthodoxen Juden kaufen ein Hühnchen vor Yom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, der am Abend des 1. Oktober beginnt. Nach alten Überlieferungen glaubt man, dass man die Sünden des vergangenen Jahres auf den Vogel übertragen kann. Er wird dann geschlachtet und das Fleisch an die Armen verteilt. (Foto: Uriel Sinai/Getty Images)
Von 3. Oktober 2006

Am Sonntag den 1. Oktober war der Staat Israel 25 Stunden “geschlossen”. Yom Kippur (Hebräisch für „Der Tag der Wiedergutmachung”), im jüdischen Kalender der heiligste Tag des Jahres, begann am Sonnenaufgang des 1. Oktober und endete bei Einbruch der Nacht am Montag den 2. Oktober.

Yom Kippur, acht Tage nach Rosh Hashanah, ist der Tag der Wiedergutmachung, der himmlischen Beurteilung und „Trübsal der Seelen” (Lev. 23:26-32), bei dem die Einzelperson von Sünden gereinigt werden kann. Der einzige in der Bibel beschriebene Fastentag ist eine Zeit, in der man seine Missetaten überblicken kann und über seine Fehler nachdenkt. An diesem Tag soll der Jude für Vergebung der Sünden zwischen Mensch und Gott beten und seine falschen Taten gegenüber seinen Mitmenschen korrigieren. Die hauptsächlichen Regeln des Yom Kippur – längere andächtige Gottesdienste und ein 25-stündiges Fasten – werden sogar von dem weltlich orientierten Teil der Bevölkerung beachtet. Der Grad der öffentlichen Feierlichkeit an Yom Kippur übertrifft jedes andere Fest, auch Rosh Hashanah.

Auf der ganzen Welt gibt es Juden, die orthodoxen Juden auf der ganzen Welt fasten und gehen zum Gebet in die Synagoge, aber nur in Israel sieht man das Phänomen eines Landes, das 25 Stunden lang „geschlossenen” hat. An Yom Kippur sind in Israel Feiertage und fast alle Einrichtungen und Geschäfte sind geschlossen, es gibt keine Radio- oder Fernsehübertragungen, öffentlicher Verkehr ist rar, keine Flugzeuge landen und sogar die Straßen sind völlig geschlossen. Da Yom Kippur ein Tag der Selbstprüfung ist, der vom normalen Alltag vollständig unabhängig und getrennt ist – die physischen Aspekte des Israelischen Lebens sind vergeistigt und sie konzentrieren sich auf die geistigen Angelegenheiten – wird ein voller Tag gefastet (von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang). Kein Auto fährt in den Straßen, außer Feuerwehr, Polizei und Ambulanzen. Das Tragen von Leder, Benutzung von Kosmetik, Baden und eheliche Beziehungen sind gleichermaßen verboten. Gottesdienste in der Synagoge – konzentriert auf die Bußegebete – dauern über den Hauptteil des Tages an und beinhalten besondere Bibelstudien. Andachtsgebete für jene, die dahingegangen sind, werden an vier Gelegenheiten im Jahr gesprochen, auch an Yom Kippur. Bei Einbruch der Nacht erklingt das Shofar (Widderhorn) einmal, um das Ende von Yom Kippur zu verkünden.

Ein anderes interessantes Phänomen ist, dass, weil es keine Autos in den Straßen gibt, eine Menge Kinder die Straßen auf ihren Fahrrädern bevölkern. Viele Israelis nutzen diese Gelegenheit und machen einen Spaziergang auf den leeren Straßen, der Zuschauer kann beobachten wie viele Schnellstraßen voll sind mit Leuten, die spazieren gehen und mit Kindern auf ihren Fahrrädern. 

Yom Kippur hält in Israel auch die Erinnerung an den Krieg im Jahr 1973 wach, als Ägypten und Syrien an genau diesem Tag einen überraschenden Angriff auf Israel starteten.

Premierministers Ehud Olmert hielt eine Grußrede an die trauernden Familien an Yom Kippur 2006, in der er sagte: „Mit Beginn des neuen Jahres sende ich euch und allen Menschen in Israel die besten Wünsche für ein gutes Jahr.  Möge es Sein Wille sein, dass dieses Jahr ruhig, sicher, kreativ und erfolgreich sein wird.“



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