Israelis und Palästinenser kämpfen gemeinsam gegen Brände

Im Kampf gegen verheerender Brände sind Israelis und Palästinenser Seite an Seite gegen die Flammen vorgegangen. Die Palästinenser schickten in der Nacht zu Freitag Feuerwehrleute und Fahrzeuge zum Einsatz nach Haifa und Beit Meir.
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In Haifa wüten weiterhin Brände, alle helfen beim Löschen. Am Freitag trafen Löschflugzeuge aus der Türkei, Griechenland, Kroatien und aus Russland ein.Foto: JACK GUEZ/AFP/Getty Images
Epoch Times25. November 2016

Im Kampf gegen eine Reihe verheerender Brände sind Israelis und Palästinenser Seite an Seite gegen die Flammen vorgegangen. Die Palästinenser schickten in der Nacht zu Freitag Feuerwehrleute und Fahrzeuge zum Einsatz nach Haifa und Beit Meir. Auch erste ausländische Löschflugzeuge kamen zum Einsatz. Zehntausende Menschen mussten wegen der Brände in vielen Teilen des Landes ihre Häuser verlassen.

Die Palästinensische Autonomiebehörde schickte 41 Feuerwehrleute und acht Lastwagen, um die Löscharbeiten im nordisraelischen Haifa und in Beit Meir im Zentrum des Landes zu unterstützen. Israelische und palästinensische Feuerwehrleute kämpften gemeinsam gegen die Flammen.

In Haifa hatte es am Donnerstag wegen der Brände Massenevakuierungen gegeben. Etwa 60.000 Menschen flohen vor den meterhohen Flammenwänden. Dutzende Häuser wurden nach Angaben der Feuerwehr zerstört. Mittlerweile sei die Lage in der drittgrößten Stadt Israels „unter Kontrolle“, sagte der israelische Polizeisprecher Micky Rosenfeld der Nachrichtenagentur AFP.

Der gesamte Sektor von Beit Meir nahe Jerusalem sei in der Nacht zu Freitag geräumt und „vielleicht 400“ Menschen weggebracht worden, sagte Rosenfeld. Beit Meir ist eine religiöse, genossenschaftlich organisierte Siedlung in den Bergen westlich von Jerusalem. Die Feuerwehr ging landesweit von hunderten zerstörten Häusern und Dutzenden Verletzten aus, zumeist leicht Verletzte.

Die Brände, die in den vergangenen vier Tagen fast überall im Land ausgebrochen waren, brachten die israelischen Behörden schnell an die Grenze der Belastbarkeit. Zweifel wurden laut, ob sie aus der schlimmsten Feuerkatastrophe in Israels Geschichte im Jahr 2010 die nötigen Konsequenzen gezogen haben. Damals waren 44 Menschen ums Leben gekommen.

Am Freitag trafen Löschflugzeuge aus der Türkei, Griechenland, Kroatien und aus Russland ein. Weitere Flugzeuge aus den USA, Kanada, Frankreich, Spanien und Aserbaidschan wurden erwartet. Die israelische Regierung nahm nach eigenen Angaben auch Hilfsangebote aus Ägypten und Jordanien an.

EU aktivierte auf Anfrage Israels ihren Zivilschutz

Die EU aktivierte auf Anfrage Israels ihren Zivilschutz. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte, die EU könne weitere Hilfen mobilisieren, wenn dies notwendig werden sollte. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes erklärte, Deutschland stehe „bereit, Hilfe zu leisten, wo immer geboten und gewünscht“. Die Brände in Israel erfüllten die Bundesregierung mit „allergrößter Sorge“.

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Emmanuel Nachschon, sprach der internationalen Gemeinschaft die „tiefe“ Dankbarkeit seines Landes aus. Ein Dank ging auch an die Palästinenser.

Grund für die Feuer sind eine anhaltende Dürre und starke Winde. Die Polizei ermittelt aber auch wegen Brandstiftung. Binnen 24 Stunden wurden zwölf Verdächtige wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung festgenommen, wie Polizeisprecher Rosenfeld mitteilte.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte, es gebe „keinen Zweifel“, dass ein Großteil der Brände absichtlich gelegt worden sei. Er drohte den Urhebern, sie hätten „einen Preis zu zahlen für Brand-Terrorismus“.

Der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, hatte am Donnerstag politisch motivierte Brandstifter für die Feuersbrunst verantwortlich gemacht. Bildungsminister Naftali Bennett erklärte, die Feuer könnten nicht von Juden gelegt worden sein. Israelische Medien spekulierten über palästinensische Brandstifter, die eine „Feuer-Intifada“ gegen Israel führen wollten. Vertreter der israelischen Araber wiesen Unterstellungen, jemand aus ihrer Gemeinschaft habe gezündelt, dagegen als rassistisch zurück. (afp)



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