Ivanka Trump: Kein Platz für Rassismus und Neonazismus in Amerika

Nach den tödlichen Protesten von Charlottesville war US-Präsident Trump vorgeworfen worden, sich nicht klar von rechtsextremer Gewalt zu distanzieren. Jetzt bezieht seine Tochter Ivanka Position - vor einer rechten Demonstration zum Jahrestag von Charlottesville.
Titelbild
Donald Trump, Präsident der USA, und seine Tochter Ivanka.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times12. August 2018

Die Tochter von US-Präsident Donald Trump hat zum Jahrestag der tödlichen Proteste in Charlottesville eindeutig Stellung gegen Rechtsextremismus bezogen. «In unserem großartigen Land gibt es keinen Platz für weiße Vorherrschaft, Rassismus und Neonazismus», schrieb Ivanka Trump am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter.

Donald Trump hatte wenige Stunden zuvor «alle Formen von Rassismus und Gewalttaten» verurteilt. Donald Trump war nach den Zusammenstößen in Charlottesville vor einem Jahr dafür kritisiert worden, die rechtsextreme Gewalt nicht eindeutig verurteilt zu haben. «Ich denke, dass die Schuld auf beiden Seiten liegt», hatte er damals gesagt. Es habe auf beiden Seiten auch «sehr gute Menschen» gegeben. Trump hatte damit Empörung ausgelöst.

Zum Jahrestag der tödlichen Gewalt von Charlottesville wollten Rechtsextremisten am Sonntagabend (Ortszeit) vor dem Weißen Haus in Washington demonstrieren. Aus der Genehmigung der Behörden geht hervor, dass die Veranstalter von «Vereint die Rechte 2» mit bis zu 400 Teilnehmern rechneten. Trump ist nicht im Weißen Haus, sondern im Urlaub in einem seiner Golfresorts.

Bereits am Sonntagmittag (Ortszeit) versammelten sich im Zentrum Washingtons Hunderte Gegendemonstranten. Teilnehmer hielten Schilder mit Aufschriften wie «Deportiert Nazis», «Weiße Vorherrschaft ist Terrorismus» oder «Keine Nazis – kein KKK – keine faschistischen USA» hoch. Das Kürzel KKK steht für den rassistischen Ku Klux Klan. Demonstranten forderten außerdem die Ablösung Trumps. Auch die Gegendemonstranten wollten am Abend vor das Weiße Haus ziehen. Die Polizei wollte die beiden Gruppen strikt getrennt halten.

Im Zuge der Demonstration «Vereint die Rechte» in Charlottesville war es am 12. August 2017 zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ein Rechtsextremist steuerte ein Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten. Die 32-jährige Heather Heyer starb, zahlreiche Menschen wurden verletzt. Die Nachfolgeveranstaltung «Vereint die Rechte 2» zum Jahrestag war in Charlottesville verboten worden.

Trump schrieb am Samstag auf Twitter: «Die Ausschreitungen in Charlottesville vor einem Jahr haben zu sinnlosem Tod und Spaltung geführt. Wir müssen als Nation zusammenkommen.» Er fügte in einem weiteren Tweet hinzu: «Ich werde nie aufhören, für ALLE Amerikaner zu kämpfen!» Seine Tochter Ivanka schrieb: «Vor einem Jahr haben wir in Charlottesville eine abstoßende Zurschaustellung von Hass, Rassismus, Fanatismus und Gewalt gesehen.»

Am Sonntag war ab 17.00 Uhr (Ortszeit/23.00 Uhr MESZ) ein rechter Marsch zum Lafayette-Platz vor dem Weißen Haus geplant. Dort war dann ab 17.30 Uhr eine zweistündige Demonstration angemeldet und genehmigt. Auf der Rednerliste standen unter anderem der Antisemit Patrick Little und David Duke, der einst ein führendes Mitglied des rassistischen Ku Klux Klans war.

Die Organisatoren hatten dazu aufgerufen, nur Flaggen der USA und der Südstaaten mitzubringen. Besucher sollten zudem «Pfefferspray, Knüppel, Messer oder andere Waffen» zu Hause lassen. Bei den Protesten vor einem Jahr waren Hakenkreuzflaggen geschwenkt worden, einige Teilnehmer waren bewaffnet gewesen.

Vor dem Jahrestag hatten die Stadt Charlottesville und der Bundesstaat Virginia aus Sorge vor neuen Zwischenfällen den Notstand ausgerufen. Im Stadtzentrum wurde eine abgeriegelte Sicherheitszone eingerichtet, in der Gegenstände, die als Waffen eingesetzt werden könnten, verboten waren. Auch das Tragen von Masken wurde untersagt. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Sicherheitskräfte patrouillierten.

Die rechte Demonstration an diesem Sonntag war zunächst in Charlottesville beantragt, aber nicht genehmigt worden. In Washington wurde sie unter Verweis auf die Versammlungs- und Meinungsfreiheit erlaubt.



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