Jahrhundertflut und Krokodil-Alarm wegen Dauerregens im Nordosten Australiens

Sintflutartige Regenfälle haben dem Nordosten Australiens eine Jahrhundertflut beschert: Sie sorgte nicht nur für Überschwemmungen und Stromausfälle, sondern brachte auch Salzwasser-Krokodile in die überfluteten Gemeinden.
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In Townsville am 4. Februar 2019, Australien.Foto: Ian Hitchcock/Getty Images
Epoch Times4. Februar 2019

Nach ungewöhnlich heftigen Regenfällen ist der Nordosten Australiens von einer Jahrhundertflut heimgesucht worden. Diese sorgte nicht nur für Überschwemmungen und Stromausfälle, sondern brachte auch Salzwasser-Krokodile in die überfluteten Orte. Die Behörden sahen sich zudem gezwungen, die Hochwasserschleusen eines Damms nahe der Küstenstadt Townsville zu öffnen.

In einigen Regionen von Queensland fiel binnen weniger Tage so viel Regen wie sonst in einem Jahr. Laut Wetterdienst dürfte der Regen bis Donnerstag anhalten.

Einwohner von Townsvill, 4. Februar 2019. Foto: STR/AFP/Getty Images

Das Militär unterstützte den Großeinsatz in den Überschwemmungsgebieten: Es lieferte 70.000 Sandsäcke zum Abdichten bedrohter Gebäude, stellte Wasserfahrzeuge zur Verfügung und rettete unzählige Menschen von Dächern, wohin sie sich vor den Fluten gerettet hatten. Rund 20.000 Häuser waren von den Fluten bedroht, 16.000 Menschen waren ohne Strom.

Besonders hart traf es die Menschen in Townsville: „Noch nie in unserem Leben haben wir so viel Wasser gesehen“, berichtete Radiomoderatorin Gabi Elgood am Montag. „Du denkst, mehr kann jetzt nicht mehr kommen, aber der Regen hört einfach nicht auf“. Allein in der Nacht zum Montag gingen bei den Rettungsdiensten mehr als tausend Notrufe ein.

Zusätzliche Sorgen bereiteten den Behörden Salzwasser-Krokodile, die in überschwemmten Wohngebieten gesichtet wurden. In drastischen Worten rief die Polizei von Queensland die Menschen auf, sich von den Fluten fernzuhalten:

Sollte die Vorstellung, Auge in Auge einem Krokodil gegenüberzustehen, nicht abschreckend genug sein, dann erinnere dich, bevor du zum Spielen in die Fluten steigst, an die große Möglichkeit, dass du in den Exkrementen deines Nachbarn watest.“

Queenslands Premierministerin Palaszczuk warnte die Gemeinden vor weiterem Ungemach. Es drohten neue Regenstürme, für über ein Dutzend Flüsse gebe es weiterhin Hochwasseralarm. „Das ist kein Ereignis, das alle 20 Jahre mal vorkommt, das ist ein Jahrhundertereignis“, sagte sie.

Ein Blick auf Townsville, dass durch die Unmengen von Regen und dem Ross River überflutet wurde, 4. Februar 2019. Foto: Ian Hitchcock/Getty Images

Von den Überflutungen betroffen war auch die Hauptverbindungsstraße zwischen Nordaustralien und der Ostküste. Es gab bereits Befürchtungen, dass die Lebensmittel knapp werden könnten. Die für Nord-Queensland zuständige Managerin der Supermarktkette Woolworth, Tina Anandji, sagte, sie habe zwei Chartermaschinen mit 3000 Tonnen Frischkost und Gütern des Grundbedarfs nach Cairns beordert.

In den vergangenen Wochen hatten weite Teile Australiens unter extremer Hitze mit Temperaturen weit über 40 Grad gelitten. Der Januar war der heißeste Monat im Land seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Ein Australier schiebt sein Fahrrad durch das Hochwasser im Hermit Park. Der tropische Nordosten Australiens wird von ungewöhnlich heftigem Regen heimgesucht. Foto: Andrew Rankin/dpa

Der tropische Nordosten Australiens ist zu dieser Jahreszeit immer sehr regnerisch. In diesem Jahr sind die Regenmassen aber besonders groß: Grund ist ein Monsun-Tiefdruckgebiet, dass sich nur sehr langsam von der Stelle bewegt und große Mengen Niederschlag freigibt. Positive Auswirkungen hatte der Regen immerhin für die Bauern im Dürre-geplagten Westen von Queensland.

Queensland wird nach Angaben des Feuer- und Naturkatastrophen-Experten Richard Thornton in Zukunft noch häufiger unter extremen Wetterbedingungen leiden: „Queensland hatte gerade schon einen beträchtlichen Anteil an Extremwetter mit beispiellosen Buschbränden, Dürre, Hitzewellen, einem Tropensturm – und nun auch noch der sintflutartige Regen und Überschwemmungen“, sagte er. Diese „Extremwetterphasen“ würden noch „länger und vielschichtiger“. (afp)



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