Japaner verklagen eigene Regierung wegen Kosten für Krönungszeremonien

Am 30. April 2019 soll Kaiser Akihito abdanken und Naruhito ihm auf dem Chrysanthementhron folgen. Einige Bürger wollen verhindern, dass die Regierung dafür Steuergelder ausgibt.
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Zusammen mit Familienmitgliedern winkt Japans Kaiser Akihito (3.v.l.) vom Palast-Balkon in Tokio seinen Untertanen zu. Der Monarch feiert dieses Jahr seinen 85. Geburtstag.Foto: Koji Sasahara/dpa
Epoch Times10. Dezember 2018

Mehr als 200 japanische Bürger wollen verhindern, dass die Regierung Steuergeld für die geplante Thronbesteigung von Kronprinz Naruhito im kommenden Jahr ausgibt. Die Gruppe verklagte daher die Regierung, wie sie am Montag in Tokio mitteilte. Nach ihrer Ansicht verletzt die Regierung mit der Kostenübernahme die in der Verfassung festgeschriebene Trennung von Religion und Staat. An der Klage beteiligen sich Mitglieder christlicher Gruppen und buddhistische Mönche.

Am 30. April 2019 soll Kaiser Akihito abdanken und Naruhito ihm auf dem Chrysanthementhron folgen. Nach Angaben der Kläger betrugen die Kosten bei Akihitos Thronbesteigung 1989 umgerechnet rund 100 Millionen Euro.

Im Zuge der Inthronisierung werden mehrere Zeremonien gefeiert. „Dies sind religiöse Zeremonien, die tief im Shintoismus verwurzelt sind“, sagte einer der Kläger, Koichi Shin, der Nachrichtenagenur AFP.

Vorausgegangen war eine ungewöhnliche öffentliche Kritik von Akishino, dem jüngeren Bruder des Kronprinzen. Er hatte eines der Rituale als „sehr religiös“ beschrieben und die Frage aufgworfen, ob es angemessen sei, dies mit staatlichen Mitteln zu finanzieren.

Bei Akihitos Thronbesteigung vor 30 Jahren hatte es ähnliche Klagen gegeben, die alle abgewiesen wurden. Ein Gericht hatte jedoch zugestanden, dass die Zeremonien unter dem Verdacht stünden, die Trennung von Religion und Staat zu verletzen.

Die überwiegende Mehrheit der Japaner praktiziert Shintoismus, Buddhisten machen mehr als 30 Prozent, Christen rund zwei Prozent der Bevölkerung aus. (afp)



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