„Jeder Staatschef müsste so handeln”: Putin sieht nichts Kompromittierendes in Trumps Telefonat mit Selenskyj

Der russische Präsident hat das Verhalten seines US-Kollegen in der sogenannten Ukraine-Affäre verteidigt. Er sehe nichts Kompromittierendes in dem Telefonat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj, sagte Putin.
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Wladimir Putin.Foto: YURI KADOBNOV/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Oktober 2019

Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinen US-Kollegen Donald Trump in der sogenannten Ukraine-Affäre verteidigt. Er sehe „nichts Kompromittierendes“ in dem Telefonat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sagte Putin am Mittwoch bei einem Wirtschaftsforum in Moskau.

Trump habe sich an einen Kollegen gewandt, um Informationen über eine mögliche Korruption im Zusammenhang mit Mitgliedern der vorherigen Regierung zu erhalten, fügte Putin hinzu. „Jeder Staatschef hätte so handeln müssen.“

Die oppositionellen Demokraten in den USA haben wegen des Trump-Telefonats mit Selenskyj eine Untersuchung im Repräsentantenhaus zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten eingeleitet.

Die Demokraten beschuldigen Trump „des Amtsmissbrauchs“, weil er Selenskyj angeblich zu Ermittlungen gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden und dessen Sohn Hunter „gedrängt“ habe. Biden war in der Zeit von Präsident Barack Obama Vizepräsident.

Biden: „Der Mistkerl wurde entlassen“

Sein Sohn Hunter Biden arbeitete früher für ein ukrainisches Gasunternehmen, gegen das zwischenzeitlich wegen krummer Geschäfte ermittelt wurde. Trump verdächtigt Joe Biden in seinem früheren Amt als US-Vizepräsident seinen Sohn vor ukrainischen Korruptionsermittlungen geschützt zu haben.

Joe Biden steht im Verdacht, im Jahr 2016 eine innerukrainische Personalentscheidung in seinem Sinne zur Bedingung für die Gewährung von Hilfszahlungen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar gemacht zu haben.

Biden selbst hatte sich in einer Veranstaltung des „Council on Foreign Relations“ im Vorjahr damit gebrüstet, die ukrainische Führung im Jahr 2016, also der Amtszeit Petro Poroschenkos, erfolgreich dazu veranlasst zu haben, den damaligen Generalstaatsanwalt Wiktor Schokin – der gegen seinen Sohn zu dieser Zeit ermittelt hatte – zu entlassen.

In diesem Zusammenhang schilderte der Ex-Vizepräsident:

Ich sagte, ihr bekommt die Milliarde nicht. Ich würde in – ich glaube, es waren so viele – sechs Stunden zurückfliegen, und sagte, wenn bis dahin der Staatsanwalt nicht gefeuert ist, kriegt ihr das Geld nicht. Und – der Mistkerl wurde entlassen.“

Putin: „Es wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre“

Putin sagte, in den USA werde jeder Vorwand genutzt um Trump anzugreifen. Er bezog sich auf den Bericht des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller.

Der Sonderermittler habe keine Beweise für illegale Geheimabsprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland gefunden, zugleich aber gesagt, es gebe ein „Risiko“ derartiger Absprachen in der Zukunft.

Es wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre“, merkte der russische Präsident an.

Als er auf eine mögliche Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentschaftswahl 2020 angesprochen wurde, verstärkte Putin den ironischen Ton: „Ich werde Ihnen ein Geheimnis verraten!“, kündigte er an. „Ja, wir werden das auf jeden Fall machen! Aber erzählen Sie es niemandem weiter!“ (afp/so)



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