Juncker gegen Neuverhandlung des Pariser Abkommens – Reiche EU-Staaten sollen mehr beitragen

Jean-Claude Juncker will nicht über Pariser Abkommen neu verhandeln – das sei schon 20 Jahre lang gemacht worden. Nun sollen Taten folgen, so Juncker. Reiche EU-Länder müssten dabei mehr leisten, als die ärmeren Staaten.
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EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times14. Juni 2017

Die USA sind raus, doch das Pariser Klimaabkommen soll unverändert weiterlaufen. Der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker lehnt nach dem angekündigte Rückzug der USA eine Neuverhandlung des Abkommens strikt ab.

Über das Abkommen sei 20 Jahre lang diskutiert worden, nun müssten alle Kapitel umgesetzt werden, sagte der Luxemburger Christdemokrat am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg.

Weber: Trump ignoriert Fakten und Willen seiner Bürger

Sprecher aller maßgeblichen Fraktionen übten massive Kritik an der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, das Abkommen aufzukündigen. Trump ignoriere die Fakten und auch den Willen seiner Bürger, sagte der Chef der christdemokratischen Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber.

Keine der großen US-Universitäten stelle den Klimawandel in Frage. Dies gelte auch für 82 Prozent der US-Bürger. Trumps Entscheidung sei ein „historischer Fehler“.

Grüne: Europäer sollen stärker gegen Klimawandel kämpfen

Der Chef der sozialdemokratischen Fraktion, Gianni Pittella, warnte vor einem „Desaster“. Nun müssten alle „progressiven Kräfte in Europa“ zusammenstehen.

Die Grünen schlossen sich der Kritik an, forderten aber zugleich mehr Engagement der Europäer beim Kampf gegen den Klimawandel.

Vorhersage im Pazifik: Marshallinseln bis Ende des Jahrhunderts nicht mehr bewohnbar

Zum Auftakt der Debatte hatte die Präsidentin der Republik Marshallinseln, Hilda Heine, die dramatischen Folgen der Erderwärmung für die 50.000 Einwohner ihres Landes geschildert. „Wir sehen überall den Ozean, wir können uns nirgendwo verstecken, wenn der Meeresspiegel ansteigt.“

Heine zufolge wird das aus fünf Inseln und 29 Korallenriffen bestehende Land im Nordpazifik seit mehreren Jahren sehr häufig von Naturkatastrophen heimgesucht – von langen Dürreperioden mit Trinkwassermangel und verheerenden Überschwemmungen.

„Der Ozean war unser Lebensraum, heute ist er unser Albtraum.“ Wenn das Ziel des Pariser Abkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Prozent zu begrenzen, nicht eingehalten werde, sei ihr Land am Ende des Jahrhunderts nicht mehr bewohnbar. „Wir müssen weiterkämpfen, um nicht zu ertrinken.“

Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Abfallverwertung vom Abkommen betroffen

Als Beitrag zur Umsetzung des Pariser Abkommens verabschiedete das Europaparlament in erster Lesung bindende Klimaziele für die einzelnen EU-Staaten. Betroffen sind Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und Abfallverwertung – also jene Sektoren, die nicht vom Emissionshandel abgedeckt werden.

Sie seien für etwa 60 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Ziel des Abkommens sei es, die Treibhausgasemissionen in diesen Sektoren bis 2030 um 30 Prozent gemessen am Stand des Jahres 2005 zu senken.

Reiche EU-Länder sollen mehr beitragen

Die Neuregelung sieht sehr unterschiedliche Reduktionsziele für die einzelnen EU-Staaten vor: Die reichen Länder sollen einen deutlich höheren Beitrag leisten, als die ärmeren Staaten.

Das Reduktionsziel für Deutschland ist mit 38 Prozent eines der höchsten, nach Schweden (minus 40 Prozent) sowie Finnland und Dänemark (minus 39 Prozent).

Rumänien muss seinen Ausstoß hingegen nur um zwei Prozent verringern und Bulgarien gar nicht. Nach dem Votum im Plenum beginnen nun die Verhandlungen mit dem Rat. Die EU-Umweltminister wollen sich am kommenden Montag mit dem Vorhaben befassen. (afp/as)

Mehr dazu:

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