Kamerun: Zwölf europäische Touristen nach Entführung befreit

In Kamerun wurden sieben Schweizer und fünf Italiener aus der Hand von Geiselnehmern befreit.
Titelbild
Kamerun (Symbolbild).Foto: KAZE/AFP/Getty Images
Epoch Times4. April 2018

In Kamerun sind zwölf europäische Touristen aus der Hand von Geiselnehmern befreit worden. Wie die Regierung des zentralafrikanischen Landes am Mittwoch mitteilte, wurden die Touristen, sieben Schweizer und fünf Italiener, am Montag im Westen das Landes bei einem „Spezialeinsatz“ der Armee befreit. Sie seien zuvor von „bewaffneten Terroristen“ in der Region Nguti entführt worden.

Bei einem weiteren Armeeeinsatz kamen nach Regierungsangaben sechs entführte kamerunische Gemeinderäte frei. Die Entführungen ereigneten sich im englischsprachigen Westen Kameruns, wo Separatisten für einen unabhängigen Staat kämpfen.

Menschen im englischsprachigen Nordwesten Kameruns demonstrieren gegen die empfundene Diskriminisrung durch die französischsprachige Mehrheit. 22. September 2017, Bamenda. Foto: STRINGER/AFP/Getty Images

Kameruns Präsident Paul Biya reagierte mit aller Härte und ordnete Durchsuchungen und Reisebeschränkungen an. Die Unabhängigkeitsbewegung beklagt eine Diskriminierung der Anglophonen durch die französischsprachige Mehrheit. Sie erklärte am 1. Oktober vergangenen Jahres symbolisch die Unabhängigkeit des Staates „Ambazonia“.

Die Rebellenorganisation Ambazonia Defense Forces (ADF), eine der wichtigsten bewaffneten Gruppen in der Region, erklärte am Mittwoch, sie sei nicht für die Entführung der Europäer verantwortlich.

Vor zwei Wochen hatte Kameruns Armee in der Region bereits einen entführten Tunesier befreit, ein weiterer kam bei dem Einsatz ums Leben. Er war der erste Ausländer, der in dem Konflikt getötet wurde.

Etwa ein Fünftel der Kameruner gehört der anglophonen Minderheit an, die übrigen Bewohner gehören zur französischsprachigen Mehrheit. Die sprachliche Aufteilung des Landes ist eine Folge der Kolonialzeit. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion