Kampf gegen den IS? – Rebellen und die Türkei melden Einnahme von syrischer Öl-Region Al-Bab

Die Türkei und andere Staaten agieren militärisch in Syrien ohne die Zustimmung der dortigen Regierung. So auch verschiedene Rebellen- und Terrorgruppen. Sie alle wollen die syrische Regierung unter Baschar al-Assad stürzten. Es geht um Öl- und Gaspipelines.
Titelbild
Die von der Türkei unterstützten Rebellen in Syrien posieren mit der Flagge des "Islamischen Staates" in der Stadt Al-Bab, Syrien. 20. Februar 2017.Foto: NAZEER AL-KHATIB/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Februar 2017

Drei syrische Rebellengruppen haben die Einnahme der Stadt Al-Bab im Norden Syriens gemeldet. Die Anti-Regierungskämpfer sagen, sie hätten die Stadt von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) „befreit“.

„Wir verkünden die Befreiung der gesamten Stadt Al-Bab und gehen nun an die Räumung der Minen in den Wohnvierteln“, sagte der Kommandeur der Rebellengruppe Sultan Murad, Ahmad Othman, am Donnerstag AFP. Auch die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu bestätigte die Einnahme.

Die Freie Syrische Armee (FSA) – die auch gegen die syrische Regierung kämpft – habe mit Unterstützung türkischer Truppen das Stadtzentrum von Al-Bab eingenommen, meldete Anadolu. Die türkische Armee und verbündete syrische Rebellen belagern die Stadt im Nordosten Aleppos bereits seit Wochen. Sie kämpfen sowohl gegen radikal-islamistische Gruppen, als auch gegen Syriens Regierung unter Baschar al-Assad.

In Syrien herrscht das Chaos: Terrorgruppen, Rebellengruppen, die Kurden, die Türkei und die Westmächte kämpfen gegeneinander und gegen die legitime syrische Regierung, die von Russland unterstützt wird. Das einzige gemeinsame Ziel der verschiedenen Oppositionsgruppen ist es, den Präsidenten des ölreichen Landes zu stürzen.

Kampf um Öl-Pipelines

Einer der wichtigsten Öl-Märkte befinden sich in der Stadt Al-Bab in Aleppo. Durch sie verläuft eine der wichtigsten Pipelines, die Öl aus dem Irak nach Syrien bis in die Provinz Idlib transportiert, berichtet die „Financial Times“. Dieselbe Pipeline verläuft im Westen auch durch die Stadt Aleppo bis zum Öl-Markt in Idlib.

Wer Aleppo, Idlib und Al-Bab kontrolliert, hat einen großen Einfluss auf den Öl-Transport in Syrien. Im Osten des Landes verläuft dieselbe Öltransport-Linie durch Rakka und Deir Ezzor. Das Öl, das durch diese Transportlinie fließt kommt aus Mossul, über Sinjar nach Deir Ezzor und ein zweiter Strang von al-Qaim nach Deir Ezzor. Das sind alles Regionen wo offiziell gegen die Terrormiliz Islamischer Staat gekämpft wird um Syrien „zu befreien“.

Die Türkei kann ihren Einfluss auf die Öltransport-Linien in Syrien durch ihre jetzige militärische Einmischung stark ausbauen. (so/afp)

Siehe auch:

Saudi-Arabien will Bodentruppen nach Syrien schicken – Kampf gegen den IS oder um Gaspipelines?

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Priester: Syrien-Berichterstattung „die größte Medienlüge unserer Zeit“ – Es „gab keinen Volksaufstand gegen Assad“



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