Kampf gegen Drogenschmuggler: Brasiliens Armee rückt in Armenviertel in Rio ein (+ VIDEO)

Der Kampf gegen den Drogenschmuggel im brasilianischen Rio de Janeiro geht in die nächste Runde: Am Freitag (Ortszeit) rückten rund 950 Soldaten in ein Armenviertel der Stadt ein.
Titelbild
Soldaten gehen gegen Drogenschmuggler in Rio de Janeiro, vor. 22. September 2017, Brasilien.Foto: MAURO PIMENTEL/AFP/Getty Images
Epoch Times23. September 2017

Die brasilianische Armee ist in die größte Favela des Landes in Rio eingerückt, um die Polizei im Kampf gegen schwer bewaffnete Drogenschmuggler zu unterstützen. Rund 950 Soldaten rückten am Freitag mit gepanzerten Fahrzeugen, Lastwagen und Hubschraubern im Armenviertel Rocinha ein, nachdem die Behörden Verteidigungsminister Raul Jungmann um Hilfe gebeten hatten.

In der Favela lieferten sich Polizisten und Gangster seit dem frühen Morgen heftige Schussgefechte. In Rocinha im Westen der Metropole Rio de Janeiro leben rund 70.000 Menschen.

https://youtu.be/xhcCMyR3nEg

Der Fernsehsender Globo TV zeigte Amateurvideos, auf denen Männer mit verschiedenen Gewehren und Pistolen zu sehen waren. In der Nähe eines Tunnels unter der Favela wurde ein Bus in Brand gesteckt, eine wichtige Schnellstraße wurde vorübergehend von der Polizei gesperrt. Über der Favela stand schwarzer Rauch, es waren Schüsse zu hören.

Die Armee werde helfen, die Gegend zu sichern, sagte General Mauro Sinott vor Journalisten. Gewalt in Favelas ist keine Seltenheit, doch war die Lage in Rocinha am Sonntag dramatisch eskaliert, als Mitglieder einer Drogenbande Rivalen vertreiben wollten.

https://youtu.be/WOexRpN2EPM

Bilder von den Banditen, wie sie in militärähnlicher Kleidung mit Gewehren ungehindert durch die Straßen von Rocinha liefen, schockierten die Bewohner von Rio. Die Empörung wurde noch größer, als sich herausstellte, dass sich die Polizei in ihrer Wache versteckt hatte.

Soldaten suchen Drogenschmuggler im Armenviertel Rocinha. 22. September 2017,  Rio de Janeiro, Brasilien. Foto: MAURO PIMENTEL/AFP/Getty Images

Zudem erklärte Gouverneur Luiz Fernando Pezao, er habe den Sicherheitskräften befohlen, nicht einzugreifen. Er bat dann die Bundesregierung, die Armee nach Rocinha und in andere Gegenden in Rio zu entsenden.

Seit den Olympischen Sommerspielen 2016 hat sich die Sicherheitslage in der Metropole deutlich verschlechtert. Im Juli wurden daher bereits 8.500 Soldaten nach Rio entsandt. (afp)

Mehr dazu:

Präsidentendekret: 8.500 Soldaten sollen für Sicherheit in Rio de Janeiro sorgen



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion