Katars Außenminister verbittet sich Einmischung in Außenpolitik seines Landes

Es "gebe keine militärische Lösung", erklärt der Außenminister Katars und verbittet sich jegliche Einmischung in die Außenpolitik des Landes. Katar könne "ewig" überleben.
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Der Außenminister von Katar, Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, in Doha am 8. Juni 2017.Foto: KARIM JAAFAR/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Juni 2017

Kurz vor seinem Besuch in Deutschland hat sich der katarische Außenminister Mohammad Abdulrahman al-Thani jegliche Einmischung in die Außenpolitik seines Landes verbeten. Sein Land werde dem diplomatischen Druck standhalten, sagte er am Donnerstag afp.

Katar könne trotz der von Saudi-Arabien und anderen Staaten der Region verhängten Strafmaßnahmen „ewig“ überleben.

Al-Thani sagte zugleich, für die gegenwärtige Krise auf der Arabischen Halbinsel gebe es „keine militärische Lösung“. Sein Land werde weiterhin alle internationalen Verpflichtungen erfüllen und werde auch weiterhin Erdgas an die Vereinigten Arabischen Emirate liefern, die sich den Sanktionen angeschlossen hatten.

Es gehe nicht um einen „Regimewechsel“

Der Staatsminister der Vereinigten Arabischen Emirate für Auswärtige Angelegenheiten, Anwar Gargasch, hatte AFP am Mittwoch gesagt, bei den Maßnahmen gegen Katar gehe es nicht um einen „Regimewechsel“, sondern um eine „Änderung der Politik“.

Zugleich warf Gargasch dem Nachbarland Katar vor, Hauptförderer von Extremismus und Terrorismus in der Region zu sein.

Saudi-Arabien und seine Verbündeten Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten die diplomatischen Beziehungen zu Katar am Montag überraschend abgebrochen. Katarische Bürger müssen diese Länder binnen 14 Tagen verlassen.

Außerdem stellten die Länder den Flugverkehr von und nach Katar ein. Saudi-Arabien schloss auch Katars einzige Landgrenze.

Hintergrund sind Vorwürfe an Katar, das Land unterstütze Terroristen. Eine Rolle spielt allerdings offensichtlich auch das relativ gute Verhältnis Katars zu Iran.

Der katarische Außenminister trifft am Freitagvormittag mit Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel zusammen. Im Mittelpunkt der Begegnung stehen nach Angaben des Auswärtigen Amts aktuelle regionale und internationale Fragen sowie die beiderseitigen Beziehungen.  (afp)

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