Keine Freilassung von mutmaßlicher Kim-Mörderin

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Der Vietnamesin Doan Thi Huong (M) droht wegen mutmaßlichen Mordes an Kim Jong Nam die Todesstrafe.Foto: Vincent Thian/AP/dpa
Epoch Times14. März 2019

Malaysia hat die Freilassung einer mutmaßlichen Mörderin des Halbbruders von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am Donnerstag abgelehnt. Der Vietnamesin Doan Thi Huong droht damit weiterhin die Todesstrafe.

Die 30-Jährige hatte den Nordkoreaner Kim Jong Nam im Februar 2017 zusammen mit einer Indonesierin bei einem Giftanschlag auf dem Flughafen von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur getötet. Der Fall gilt als eines der spektakulärsten politischen Attentat der vergangenen Jahre.

Zu Beginn der Woche nahm er eine völlig unerwartete Wendung: Auf Bitten der indonesischen Regierung kam die 27 Jahre alte Mitangeklagte überraschend frei. Begründet wurde dies mit diplomatischen Erwägungen. Vietnam setzt sich nun dafür ein, dass auch die Vietnamesin ohne Klärung der Schuldfrage nach Hause darf. Deshalb war spekuliert worden, dass das gesamte Verfahren eingestellt wird.

Die malaysische Generalstaatsanwaltschaft lehnte dies nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Bernama jedoch ab. Die Vietnamesin brach daraufhin vor Gericht in Tränen aus. Der Prozess soll am 1. April fortgesetzt werden – jetzt mit ihr als einziger Angeklagten. Ihr Anwalt Hisyam Teh sagte, seine Mandantin solle zum alleinigen „Sündenbock“ gemacht werden. Er forderte, dass beide Frauen gleich behandelt werden.

An deren Täterschaft gibt es keine Zweifel. Auf Bildern von Überwachungskameras ist zu sehen, wie sie Kims älteren Halbbruder überfallen und ihm etwas ins Gesicht schmierten. Beide behaupten jedoch, dass sie nicht wussten, was sie taten. Angeblich dachten sie, dass sie für einen TV-Scherz im Stil der „Versteckten Kamera“ einem fremden Mann Babylotion ins Gesicht schmieren sollten. Tatsächlich handelte es sich dabei um Nervengift. Zwei Stunden später war Kim Jong Nam tot.

Vermutet wird, dass der nordkoreanische Geheimdienst hinter dem Attentat steckt. Pjöngjang bestreitet alle Vorwürfe. Das Opfer hatte die letzten Jahre seines Lebens außerhalb Nordkoreas verbracht. Spekuliert wird, dass Kim Jong Un seinen älteren Halbbruder als Rivalen sah und deshalb aus dem Weg räumen ließ. (dpa)



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