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Korruption beim Bau von Staudämmen: Kenias Finanzminister stellte sich der Polizei

Kenias Finanzminister ist wegen mutmaßlichen Betrugs und Korruption im Zusammenhang mit dem Bau zweier Staudämme festgenommen worden, er stellte sich freiwillig der Polizei.

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In Solai in Subukia, Kreis Nakuru, brach am 10. Mai 2018 ein privater Damm eines Sees, der für Bewässerung und Fischzucht verwendet wurde, etwa 40 Kilometer nördlich der Seestadt Nakuru im kenianischen Rift Valley. Mindestens 41 Menschen starben bei dem Dammbruch, sagte die Polizei. Nach einer schweren Dürre hatten wochenlange sintflutartige Regenfälle in Kenia zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt, die 172 Tote gefordert haben.

Foto: TONY KARUMBA/AFP/Getty Images

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In Kenia ist Finanzminister Henry Rotich wegen mutmaßlichen Betrugs und Korruption im Zusammenhang mit dem Bau zweier Staudämme festgenommen worden. Rotich habe sich zusammen mit einem engen Mitarbeiter und dem Chef der Umweltbehörde freiwillig der Polizei gestellt, teilten die Beamten am Montag mit. Zuvor hatten die Ermittlungsbehörden Haftbefehle gegen Rotich und 27 weitere hochrangige Beamten erlassen.
„Sie befinden sich in Untersuchungshaft und warten darauf, vor Gericht gestellt zu werden“, sagte der Chef der kenianischen Polizei, George Kinoti, der Nachrichtenagentur AFP. Die Suche nach den weiteren Angeklagten laufe noch. Rotich wies die Vorwürfe zurück.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war es bei den Staudammprojekten zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Der Bau sollte die Wasserversorgung in dem dürregeplagten Land verbessern und Strom produzieren. Die Vergabe des Projekts an eine italienische Firma sei jedoch nicht nach den Vorschriften erfolgt.
Dem Vertrag zufolge hätte der Bau umgerechnet 401 Millionen Euro kosten sollen. Das Finanzministerium hatte den Betrag jedoch um umgerechnet 146 Millionen Euro erhöht. Ein Teil der Summe sei bereits vor Beginn der Bauarbeiten ausgezahlt worden.
Kenia gilt als eines der am stärksten von Korruption betroffenen Länder weltweit. Laut dem im Jahr 2017 von Transparency International veröffentlichten Korruptionsindex liegt das Land auf Platz 143 von insgesamt 180 untersuchten Ländern. (afp)

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