Korruptionsvorwürfe bei äthiopischem Nil-Staudamm-Projekt – Ägypten fürchtet um Wasserversorgung

Das von Äthiopien geplante Megastauwerk des Nils wird von Korruption und Streit mit Ägypten überschattet.
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Der sudanesische Außenminister Ibrahim Ghandour nimmt am 5. April 2018 in Khartum an den Dreiergesprächen über den Bau eines umstrittenen äthiopischen Staudamms am Blauen Nil teil. Der Sudan ist Gastgeber von Gesprächen mit Ägypten und Äthiopien. Ägypten befürchtet, dass sich der Damm auf seinen Anteil am Nil auswirken wird, auf den es fast vollständig für Bewässerung und Trinkwasser angewiesen ist.Foto: ASHRAF SHAZLY/AFP via Getty Images
Epoch Times27. Dezember 2019

Die äthiopische Justiz hat 50 Verdächtige im Zusammenhang mit einem gigantischen Nil-Staudamm-Projekt wegen Korruption angeklagt. Wie die staatliche äthiopische Nachrichtenagentur ENA am Freitag berichtete, stehen die Vorwürfe gegen die frühere Chefin des staatlichen Energieversorgers EEP, Azeb Asnake, und 49 weitere Angeklagte im Zusammenhang mit einer Waldrodung für den sogenannten Renaissance-Staudamm.

Unter dem Druck von Korruptions- und Missmanagement-Vorwürfen war Asnake bereits im vergangenen Jahr als EEP-Chefin zurückgetreten. Unklar blieb zunächst, ob sie nach Verkündung der Anklage festgenommen wurde. Auch die Identitäten der 49 weiteren Angeklagten wurden zunächst nicht bekannt.

Der 1,8 Kilometer lange und 145 Meter hohe Renaissance-Staudamm soll der größte hydroelektrische Damm Afrikas werden und die gesamte äthiopische Bevölkerung mit Strom versorgen. Laut dem derzeitigen Zeitplan soll er 2022 vollständig in Betrieb genommen werden und dann mehr als als 5000 Megawatt Strom jährlich produzieren.

Allerdings wird das äthiopische Prestige-Projekt seit Beginn der Bauarbeiten vor acht Jahren von Korruptionsvorwürfen überschattet. Darüber hinaus sorgte das Mega-Projekt für Spannungen mit dem Nachbarland Ägypten, das durch den Staudamm seine Wasserversorgung, die zu 97 Prozent von Nilwasser abhängt, in Gefahr sieht.(afp)

 



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