Kritik an Afrin-Offensive – Spitze des türkischen Ärztebundes festgenommen

Die türkische Regierung geht hart gegen jede Kritik an der türkischen Offensive in Afrin vor - acht Mitglieder des türkischen Ärztebundes sind kurzerhand festgenommen worden.
Titelbild
Von der Türkei bezahlte syrische Kämpfer nahe Afrin.Foto: NAZEER AL-KHATIB/AFP/Getty Images
Epoch Times30. Januar 2018

Nach Kritik an der türkischen Offensive gegen die syrischen Kurden in Afrin sind acht Mitglieder des türkischen Ärztebundes (TTB) festgenommen worden. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag berichtete, war unter den Festgenommenen auch TTB-Chef Rasit Tükel.

Die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungen gegen den Verband eingeleitet, nachdem der TTB in der vergangenen Woche „Krieg“ als „öffentliches Gesundheitsproblem“ bezeichnet hatte.

Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte die TTB-Vertreter am Sonntag als „Verräter“ bezeichnet.

Seit dem Beginn der Offensive wurden in der Türkei bereits mehr als 300 Menschen wegen „Terrorpropaganda“ festgenommen. Das Innenministerium in Ankara hatte am Montag mitgeteilt, dass die Zahl der Festnahmen auf 311 gestiegen sei.

Bereits in den ersten Tagen nach Beginn der Operation „Olivenzweig“ am 20. Januar waren bei landesweiten Razzien dutzende Verdächtige inhaftiert worden.

Den Festgenommenen wird vorgeworfen, in den sozialen Medien „Propaganda“ für die von Ankara als Terrororganisation eingestuften kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) zu betreiben.

Die Türkei betrachtet die YPG als syrischen Zweig der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die seit 1984 im Südosten Anatoliens gegen den Staat kämpft. Mit der Operation will Ankara nun die YPG-Kämpfer aus Afrin vertreiben. (afp)



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