Kuba will tausende Ärzte aus unterversorgten Regionen Brasiliens abziehen

Kubanische Ärzte in Brasilien sollen unter anderem das volle Gehalt bekommen, das die Regierung in Brasília an Havanna überweise, teilte Brasiliens neuer Regierungschef Bolsonaro auf Twitter mit. Kuba ist darüber so verärgert, dass es alle 20.000 Mediziner zurückholen will.
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Kuba will seine Ärzte aus Brasilien abziehen.Foto: istock
Epoch Times14. November 2018

Nach heftiger Kritik des designierten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro am Einsatz tausender kubanischer Ärzte in seinem Land will die Regierung in Havanna die Mediziner zurückholen. Kuba werde sein Programm „Mehr Ärzte“ in unterversorgten Regionen Brasiliens nach den „unverhohlenen, verächtlichen und drohenden“ Äußerungen des Politikers beenden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Havanna mit.

Es sei nicht hinnehmbar, dass „die Würde, die Professionalität und die Präsenz“ der kubanischen Ärzte in dem riesigen südamerikanischen Staat durch den künftigen Präsidenten infrage gestellt werden, erklärte das Ministerium. Die brasilianische Bevölkerung habe die Leistungen der kubanischen Mediziner anerkannt. Die Menschen sollten nun wissen, wer für den Abzug der Ärzte verantwortlich sei.

Bolsonaro hatte während des Wahlkampfs mehrfach mit der Beendigung des Programms gedroht. Stattdessen wollte er einzelne kubanische Ärzte direkt anwerben.

Am Mittwoch verkündete Bolsonaro im Kurzbotschaftendienst Twitter, seine künftige Regierung habe die Fortsetzung des Programms an mehrere Bedingungen geknüpft. Demnach sollten sich die kubanischen Ärzte Tests unterziehen, ihre Familien nach Brasilien holen dürfen und das volle Gehalt bekommen, das die Regierung in Brasília an Havanna überweise.

Seit 2013 waren knapp 20.000 kubanische Mediziner in Brasilien im Einsatz, wie das Gesundheitsministerium in Havanna erklärte. Sie hätten mehr als 113 Millionen Menschen behandelt. Ärzte aus Kuba genießen einen guten Ruf, weshalb die Regierung des kommunistischen Landes sie seit Jahrzehnten in zahlreiche unterversorgte Länder Südamerikas entsendet. (afp)



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