Lage zwischen Vereinigten Arabischen Emiraten und Jemen angespannt

Drei Tote bei zwei Anschlägen am Freitag in Aden, Dschihadistenmiliz IS bekennt sich zu einem der Anschläge. Nach einem Schlagabtausch wegen der Kämpfe um die jemenitische Interimsstadt Aden ist die Situation zwischen beiden Ländern angespannt.
Titelbild
Kinder in einem Flüchtlingslager in Jemen. Seit über vier Jahren herrscht in dem Land Krieg.Foto: Murad Abdo/XinHua/dpa
Epoch Times30. August 2019

Nach einem Schlagabtausch zwischen dem Jemen und den Vereinigten Arabischen Emiraten wegen der Kämpfe um die jemenitische Interimsstadt Aden ist die Situation zwischen beiden Ländern angespannt. Die Emirate bestätigten Luftangriffe auf jemenitische Regierungstruppen. Bei einem Anschlag auf die Südjemen-Miliz wurden am Freitag drei Menschen getötet. Die Miliz hatte Aden zuvor von jemenitischen Regierungstruppen zurückerobert.

Die Regierung der Emirate in Abu Dhabi teilte am Donnerstag mit, es habe sich bei den Angriffen auf die jemenitischen Regierungstruppen um Selbstverteidigung gegen „terroristische Milizen“ gehandelt. Die Emirate verfolgen eine Null-Toleranz-Politik gegen Islamisten und verdächtigen Teile der jemenitischen Regierungstruppen, der islamistischen Partei Al-Islah anzugehören.

Die Stadt Aden befindet sich seit Donnerstag wieder vollständig unter Kontrolle der abtrünnigen Südjemen-Miliz. Die Stadt, die derzeit die Interimshauptstadt des Landes ist, war Anfang August erstmals von der Südjemen-Miliz eingenommen worden. Allerdings gelang es Regierungstruppen wenig später, wieder in die Küstenstadt einzudringen. Nun wurden die Regierungstruppen wieder komplett aus Aden zurückgedrängt.

Bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe eines Marktes in Aden tötete ein Selbstmordattentäter drei Kämpfer der Südjemen-Miliz und verletzte mehrere Zivilisten, wie es aus Sicherheitskreisen hieß. Der Attentäter lenkte demnach sein mit Bomben beladenes Motorrad in ein Fahrzeug der Südjemen-Miliz und sprengte sich in die Luft. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag.

Bei einem weiteren Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen fünf Leibwächter des Militärchefs der Einheit  „Sicherheitsring“ verletzt. Auch der Militärchef überlebte. Die Einheit war maßgeblich an der Rückeroberung Adens durch die Südjemen-Miliz beteiligt.

Die jüngsten Kämpfe und die scharfen Auseinandersetzungen zwischen dem Jemen und den Vereinigten Arabischen Emiraten gefährden zunehmend die gemeinsame Allianz gegen die Huthi-Rebellen.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Ländern unterstützten Truppen von Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen.

Die Frontstellung in dem Konflikt in Aden ist eine andere: Dort kämpfen die Truppen des Präsidenten gegen die Unabhängigkeits-Miliz, die für einen unabhängigen Staat Südjemen kämpft, wie er bereits vor der jemenitischen Vereinigung 1990 bestanden hatte.

(afp)



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