Lawrow: Entwurf für Libyen-Erklärung weitgehend fertig

Kurz vor der internationalen Libyen-Konferenz in Berlin ist der Entwurf für eine gemeinsame Abschlusserklärung nach russischen Angaben weitgehend ausgearbeitet.
Titelbild
Der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einer Pressekonferenz im Auswärtigen Amt.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times17. Januar 2020

Zwei Tage vor der internationalen Libyen-Konferenz in Berlin ist der Entwurf für eine gemeinsame Abschlusserklärung nach russischen Angaben weitgehend ausgearbeitet. „Meiner Meinung nach sehen die Abschlusserklärungen praktisch fertig aus“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Freitag in Moskau. Zugleich verwies Lawrow auf die anhaltenden großen Spannungen zwischen den Konfliktparteien in Libyen.

Das Verhältnis zwischen dem libyschen Regierungschef Fajes al-Sarradsch und seinem Rivalen, General Chalifa Haftar, sei äußerst angespannt – „sie wollen noch nicht einmal im selben Raum sein, geschweige denn sich treffen“, sagte der russische Außenminister. Am Montag waren al-Sarradsch und Haftar zu Gesprächen nach Moskau gereist, Haftar war jedoch schließlich abrupt wieder abgereist, ohne ein Abkommen über eine dauerhafte Waffenruhe zu unterzeichnen.

Lawrow mahnte die Konfliktparteien, nicht „vergangene Fehler“ zu wiederholen, indem sie nach dem Ende der Berliner Libyen-Konferenz plötzlich neue Forderungen stellten.

Laut libyschen Presseberichten enthält der Entwurf für die Abschlusserklärung unter anderem eine Selbstverpflichtung aller Teilnehmer der Konferenz, nicht im Libyen-Konflikt einzugreifen oder sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen. Gefordert werde darin zudem eine dauerhafte Waffenruhe, der Abzug schwerer Waffen und die Auflösung von Milizen und bewaffneten Gruppen. Deren Mitglieder sollten wenn möglich in die Zivilgesellschaft oder die Armee eingegliedert werden. Das UN-Waffenembargo solle eingehalten werden.

Den libyschen Presseberichten zufolge wird in dem Dokument zudem die Einrichtung eines Präsidialrates und einer vom Parlament gestützten libyschen Einheitsregierung gefordert. Alle Konfliktparteien werden aufgerufen, den politischen Prozess wieder aufzunehmen, um nach einer Übergangszeit freie und faire Parlaments- und Präsidentschaftswahlen unter UN-Aufsicht zu organisieren. Zudem werden demnach alle Parteien aufgefordert, die Praxis willkürlicher Gefangennahmen zu beenden. Die Haftlager für Flüchtlinge sollen geschlossen werden.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte dazu in Berlin, er halte es „nicht für nützlich, vor einer Konferenz bereits über Ergebnisse in schriftlicher Form zu diskutieren“.

In Libyen herrscht seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Während in Tripolis die international anerkannte Einheitsregierung von Fajes al-Sarradsch ihren Sitz hat, herrscht im Osten und Süden des Landes eine Gegenregierung, die von General Haftar unterstützt wird.

Seit einer im vergangenen April gestarteten Militäroffensive Haftars auf Tripolis wurden nach UN-Angaben mehr als 2000 Kämpfer und mehr als 280 Zivilisten getötet. Rund 146.000 Menschen wurden von den Kämpfen in die Flucht getrieben.

Am Sonntag findet in Berlin die internationale Libyen-Konferenz unter UN-Schirmherrschaft statt. Teilnehmen werden unter anderen US-Außenminister Mike Pompeo, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, der britische Premierminister Boris Johnson und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin sagte am Freitag seine Teilnahme zu.

General Haftar dankte derweil am Freitag seinem „lieben Freund“ Putin für Russlands „Bemühungen, Libyen Frieden und Stabilität zu bringen“.

Ziel des Treffens ist es, die Bemühungen der UNO für ein souveränes Libyen und einen Versöhnungsprozess in dem nordafrikanischen Land zu unterstützen sowie die seit Ende vergangener Woche geltende Waffenruhe zu festigen. (afp)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion