Maas stellt bei Washington-Besuch deutsche Hilfe für Idlib in Aussicht

Bundesaußenminister Maas hat bei einem Besuch in Washington umfassende humanitäre Hilfe aus Deutschland für die nordsyrische Region Idlib in Aussicht gestellt. Die Bundesregierung stehe für den Fall einer "humanitären Katastrophe" bereit.
Titelbild
Bundesaußenminister Heiko Maas (l) ist in Washington von seinem us-amerikanischen Amtskollegen Mike Pompeo empfangen worden.Foto: Cliff Owen/AP/dpa
Epoch Times3. Oktober 2018

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat bei einem Besuch in Washington umfassende humanitäre Hilfe aus Deutschland für die nordsyrische Region Idlib in Aussicht gestellt. Seinem US-Kollegen Mike Pompeo habe er berichtet, dass sich die Bundesregierung darauf vorbereite, für den Fall einer „humanitären Katastrophe“ in der Region bereitzustehen, sagte Maas nach einem rund 45-minütigen Gespräch der beiden Minister am Mittwoch im State Department.

Dabei gehe es etwa um Hilfslieferungen über die Türkei sowie um die Sanierung von Krankenhäusern in Idlib, erläuterte der Bundesaußenminister. Über solche möglichen Hilfseinsätze wolle sich die Bundesregierung mit Washington „sehr eng“ abstimmen.

Aufgrund einer Vereinbarung zwischen der Türkei und Russland soll in der Rebellenhochburg Idlib eine entmilitarisierte Pufferzone eingerichtet werden. Maas bezeichnete die Vereinbarung als „großen Schritt“, der auch dazu beitragen könne, einen möglichen Chemiewaffeneineinsatz durch die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad zu verhindern.

Zu der Diskussion um eine mögliche deutsche Beteiligung an einer militärischen Antwort auf einen Chemiewaffeneinsatz sagte Maas, Pompeo sei sich der Tatsache bewusst, dass es dafür eines Mandats des Bundestages bedürfe und dass ein solches Mandat nicht „sehr wahrscheinlich“ sei. Gemeinsames Ziel beider Regierung sei es darauf hinzuarbeiten, dass es gar nicht erst zu einem Chemiewaffeneinsatz komme.

Der Bundesaußenminister sagte auch, dass Deutschland und die USA gemeinsam den Prozess für einen politischen Neubeginn in Syrien vorantreiben wollten. Zusammen wollten sie den Druck dafür erhöhen, dass „so schnell wie möglich“ der diskutierte Verfassungskonvent einberufen werde.

Maas wollte sich am Mittwoch in Washington auch noch mit dem Nationalen Sicherheitsberater im Weißen Haus, John Bolton, dem Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Kongressmitgliedern treffen. Am Abend (Ortszeit) wollte er dann an einer Festveranstaltung zum Tag der deutschen Einheit in der Botschaft teilnehmen. Dabei wollte der Minister das „Deutschlandjahr“ einläuten, in dessen Rahmen mehr als tausend Veranstaltungen in den gesamten Vereinigten Staaten geplant sind. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion