Mali: Mehr als 130 Menschen bei Angriff eines feindlichen Stamms getötet

Am Samstag griffen in Mali Jägern der Volksgruppe der Dogon ein Dorf der Volksgruppe der Fulbe an. 134 Menschen sind dabei erschossen oder mit Macheten getötet worden. 
Titelbild
Kinder in Mali (Symbolbild).Foto: MICHELE CATTANI/AFP/Getty Images
Epoch Times24. März 2019

Bei einem bewaffneten Überfall auf ein Dorf im Zentrum Malis sind am Samstag nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 130 Zivilisten getötet worden. Der Angriff habe sich gegen ein Dorf der Volksgruppe der Fulbe gerichtet und sei von Jägern der Volksgruppe der Dogon verübt worden, hieß es aus Militärkreisen.

Der Bürgermeister eines benachbarten Dorfes sprach von einem „Massaker an Zivilisten“, für das Angehörige der Dogon-Volksgruppe verantwortlich seien.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres sei schockiert über Berichte, wonach 134 Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, getötet worden seien, erklärte dessen Sprecher. Mindestens 55 Menschen seien verletzt worden. Guterres habe die Behörden des Landes aufgefordert, den Vorfall schnell zu untersuchen und die Straftäter zur Verantwortung zu ziehen. Dem Sprecher zufolge leistete die UN-Mission in Mali (Minusma) Unterstützung aus der Luft, um weitere Angriffe zu verhindern und Verletzte auszufliegen.

Schauplatz des bewaffneten Überfalls war das Dorf Ogossagou. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Opfer seien erschossen oder mit Macheten getötet worden.

In den vergangenen vier Jahren haben sich die ethnischen Konflikte zwischen den Fulbe, die der Viehzucht nachgehen, und den Dogon und den Bambara, die Landwirtschaft betreiben, verschärft. Dies wird mit dem Erscheinen der dschihadistischen Gruppierung des Predigers Amadu Kufa in Verbindung gebracht, der vor allem unter den Fulbe Kämpfer für seine Organisation rekrutiert.

Die Dogon und die Bambara bauten in dieser Zeit ihrerseits „Selbstverteidigungsgruppen“ auf. Nach Angaben der UNO wurden durch diesen Konflikt im vergangenen Jahr mehr als 500 Zivilisten getötet.

Das westafrikanische Mali ist seit 2012 Aufmarschgebiet für islamistische Gruppierungen, die damals die Kontrolle über den Norden des Landes übernahmen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück.

Trotz der Präsenz tausender internationaler Soldaten herrscht weiter Instabilität. In Mali ist auch die Bundeswehr im Einsatz, die sich unter anderem an der UN-Mission Minusma im Norden des Landes beteiligt.

2015 schlossen die bewaffneten Gruppierungen im Land ein Friedensabkommen. Am Freitag hatten die Botschafter der 15 Mitgliedstaaten des UN-Sicherheitsrates Mali besucht und waren mit der Regierung in Bamako zusammengetroffen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte Anfang März erklärt, im vergangenen halben Jahr seien hinsichtlich der Umsetzung des Friedensabkommen mehr Fortschritte erzielt worden als in der Zeit davor. (afp)



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