Maltas Labour-Partei wählt Nachfolger für Partei- und Regierungschef Muscat

In Malta wählen die Mitglieder der regierenden Labour-Partei einen neuen Vorsitzenden - und damit auch den neuen Regierungschef. 17.500 Parteimitglieder sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Bewerber sind der 56-jährige Vize-Ministerpräsident Fearne und der 42-jährige Anwalt Abela.
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Malta Flagge.Foto: iStock
Epoch Times11. Januar 2020

In Malta haben die Mitglieder der regierenden Labour-Partei am Samstag einen neuen Vorsitzenden gewählt – und damit auch den neuen Regierungschef. Die etwa 17.500 Labour Mitglieder waren aufgerufen ihre Stimme abzugeben, nachdem der bisherige Labour-Vorsitzende Joseph Muscat im Skandal über die Ermordung einer Enthüllungsjournalistin seinen Rücktritt angekündigt hatte. Für Muscats Nachfolge bewarben sich der 56-jährige Vize-Ministerpräsident Chris Fearne und der 42-jährige Anwalt Robert Abela.

Im politischen System Maltas ist es üblich, dass der Parteichef der Mehrheitspartei im Parlament automatisch auch Ministerpräsident wird. Muscat hatte wegen mutmaßlicher Verwicklungen von Vertrauten in den Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia Anfang Dezember seinen Rücktritt angekündigt. Caruana Galizia wurde am 16. Oktober 2017 bei einer Bombenexplosion getötet. Seither gab es in dem Skandal immer neue Enthüllungen. Der Rücktritt soll nach der Bekanntgabe des Ergebnisses der Wahl seines Nachfolgers am Sonntag wirksam werden.

Die bisherige Regierung kann gute Wirtschaftsdaten vorweisen. Das Wachstum lag im Jahr 2018 bei 6,6 Prozent. Die beiden Nachfolgekandidaten Muscats setzten in ihrem Wahlkampf auf Kontinuität. Zum Skandal um die Ermordung Caruana Galizias nahmen sie nicht Stellung.

Ende November war der Geschäftsmann Yorgen Fenech formell der Beihilfe zu dem Mord an der Journalistin beschuldigt worden. Der bekannte Unternehmer war am 20. November auf seiner Jacht vor der Küste Maltas festgenommen worden, als er versuchte, von der Mittelmeerinsel zu flüchten. Im Polizeiverhör beschuldigte er Ermittlungskreisen zufolge Muscats langjährigen Kabinettschef Keith Schembri, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Die Aussagen Fenechs führten Ende November zum Rücktritt von Schembri und Tourismusminister Konrad Mizzi. (afp)



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