Mehr als 40 Tote und 60 Verletzte bei Bus-Überfall in Pakistan

Titelbild
Pakistanisches Militär bewacht ein Krankenhaus in Karachi, in dem Opfer des Busüberfalls untergebracht sind.Foto: Rehan Khan/dpa
Epoch Times13. Mai 2015

Am 13. Mai 2015 wurden bei einem Überfall auf einen Bus in der pakistanischen Hafenstadt Karachi 43 Mitglieder der schiitischen Ismailiten-Gemeinde ermordet worden, darunter 16 Frauen. 60 der Insassen wurden teilweise schwer verletzt. Zu dem Verbrechen bekannten sich die Jundullah, eine IS-nahe Splittergruppe der pakistanischen Taliban. 

In einer Pressemitteilung geht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die jüngsten Vorfälle in Pakistan ein und fordert eindringlich den besseren Schutz der religiösen Minderheiten in Pakistan:

„Angehörige religiöser Minderheiten sind die Hauptopfer des politisch motivierten Extremismus in Pakistan. Ob schiitische Hazara oder Ismailiten, Ahmadiyyahs, Sikhs, Christen oder Hindu – In Pakistan ist es lebensgefährlich, sich als Angehöriger einer religiösen Minderheit zu seinem Glauben zu bekennen“, erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. Wenige Stunden zuvor war in der Stadt Karachi ein voll besetzter Bus schiitischer Ismailiten von sunnitischen Extremisten angegriffen worden. Bei dem Terrorüberfall wurden mindestens 43 Angehörige der religiösen Minderheit getötet, 13 Personen wurden bei dem Angriff schwer verletzt. 

Die rund zwei Millionen in Pakistan lebenden Ismailiten sind eine schiitische Minderheit, werden jedoch von vielen Muslimen als Häretiker angesehen. Die 18 Millionen Ismailiten leben vor allem im Mittleren Orient, in den Golfstaaten und auf dem indischen Subkontinent. Sie sind Gefolgsleute des Aga Khan und bekannt für ihr vielfältiges Engagement im sozialen Bereich. In Pakistan werden sie immer wieder Opfer der Gewalt sunnitischer Extremisten, die ihren liberalen Glaubensansatz ablehnen. Viele wohlhabende Ismailiten zahlen ein Fünftel ihres Einkommens in eine Gemeinschaftskasse, von der Entwicklungsprojekte finanziert werden. Die Stiftung des Aga Khan ist weltweit für ihr entwicklungspolitisches Engagement bekannt. 

In Pakistan werden die Ismailiten oft Opfer der Gewalt. So wurden am 21. März 2015 mehrere Dutzend Gläubige verletzt, als in Karachi vor einer Moschee ein Sprengsatz gezündet wurde. Am 13. August 2013 waren zwei Ismailiten getötet und weitere 30 Gläubige verletzt worden, als Extremisten in Karachi zwei Gebetshäuser mit Handgranaten angriffen. 

Schiiten sind die Hauptopfer politisch motivierter Gewalt in Pakistan. So wurden zwischen Juli 2013 und Juni 2014 mindestens 54 Angriffe auf Schiiten und 22 Überfälle auf Christen sowie 10 Angriffe auf Ahmadiyyah registriert. Im gleichen Zeitraum fielen 222 Schiiten politisch motivierter Gewalt zum Opfer. Die meisten dieser Toten waren schiitische Hazara. (GfbV/dpa/dk)



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